4. Setzen Sie Prioritäten – die Schule ist das Wichtigste im Leben!

Das Lehrerdasein ist nicht nur Beruf, sondern Berufung. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Familie, Ihre Freunde und Bekannten dies akzeptieren. Dadurch steigen Sie enorm in deren Achtung! Sie können dies wirkungsvoll unterstützen, indem Sie bei allen Gelegenheiten Ihre schwierige schulische Situation schildern und Ihre idealen Erziehungsmethoden darlegen. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, denn schließlich haben Sie Pädagogik studiert und die anderen nicht. Sie wissen, worauf es im Leben ankommt und haben die richtigen Erziehungsmittel parat.

5. Bedauern Sie sich und Ihre aussichtslose Lage!

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Sie haben keine Chance. Sehen Sie das endlich ein: Sie werden nicht befördert, Sie müssen mehr arbeiten, Ihr Gehalt wird eingefroren, Ihre Pension wird gekürzt. Die Kinder werden frecher, die Eltern werden erziehungsunfähiger, die Klassen werden größer und der Druck der Schulaufsicht wird stärker. Wenn Sie richtig darüber nachdenken, gibt es nichts Positives in der Schule.
Weisen Sie in allen Gesprächen mit Eltern, Bekannten und Verwandten auf diese katastrophale Situation hin! Sie sind ein armes Schwein, dem keiner hilft.

6. Decken Sie die Schwachstellen Ihrer Schule auf!


Verschließen Sie nicht die Augen vor der schlechten Arbeitssituation in Ihrem Schulgebäude. Es gibt genügend Mängel in dem maroden System. Lassen Sie sich beauftragen, das macht jeder Schulleiter gern: Werden Sie Sicherheitsbeauftragter, Gefahrstoffbeauftragter, Drogenbeauftragter, Strahlenschutzbeauftragter, Hygienebeauftragter, Brandschutzbeauftragter. Und dann werden Sie fündig! In jeder Schule gibt es nämlich Schwachstellen. Sie werden staunen, was es alles gibt: Schimmelpilze im Keller, in der Turnhalle, in den Duschräumen. Kreissägen ohne Bremse, Gasflaschen ohne Schlauchschellen, Turnhallenwände ohne Prallschutz, Computer ohne Datenschutz, Kopiergeräte ohne Ozonfilter, verstellte Fluchtwege, Türen ohne Panikverschluss, Umdruckflüssigkeit neben dem Papiervorrat, Flaschen mit obskurem Inhalt ohne Etiketten in den Schränken und vieles andere mehr.

Alles, was Sie bisher geärgert hat, können Sie endlich einmal auflisten und den Schulleiter mit der Mängelbehebung beauftragen. Der wird rotieren, aber das Kollegium wird es Ihnen danken: Endlich mal jemand, der sich um alles kümmert!

7. Lassen Sie nichts ungestraft – finden Sie die Schuldigen!

Schüler erlauben sich heutzutage viel zu viel. Alles wird beschmiert oder sinnlos kaputt gemacht. Lassen Sie nicht locker in Ihrer Aufklärungsarbeit; die Schule bietet jeden Tag neue Detektivaufgaben für Sie :
– Wer hat den Kaugummi hinter die Heizung geklebt?         – Wer hat die Wand beschmiert?
– Wer hat die Coladosen in die Sträucher geworfen?          – Wer hat die Toilette verstopft?
– Wer hat den Walkman (Taschenrechner) geklaut?           – Wer hat auf der Toilette geraucht?
– Wer hat diesen unverschämten Brief geschrieben?
Sie finden es heraus! Lassen Sie sich nicht entmutigen. Schauen Sie nicht darüber hinweg, sondern gehen Sie diesen Dingen bewusst nach. Denken Sie immer daran: Gerade bei den Kleinigkeiten muss Erziehung ansetzen!

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3 Gedanken zu „Lehrertipp: Der Weg zum erfolgreichen Burnout“
  1. Inwiefern soll ein ironisch markierter Text selbstdarstellend sein? Indem Dinge ironisiert werden, produziere ich doch nicht automatisch eine positive SELBSTdarstellung? Und wie sollte die lauten? Lehrer sind toll, wenn sie sich genau entgegengesetzt verhalten? Das kann es ja wohl auch nicht sein…
    Der Faktor Spaß ist bei Staufer World, aus meiner Sicht, entscheidend, und nicht nur Schülerinnen und Schüler dürfen Spaß haben, richtig? Was jemand letztendlich liest, bleibt jedem zum Glück selbst überlassen und abschließend sei vermerkt, dass z.B. via Facebook permanent fremde Inhalte geteilt werden, also, was stört dich eigentlich daran, dass hier ein gut geschriebener Artikel zum Lesen angeboten wird? Das Stichwort Selbstdarstellung ließe sich meines Erachtens auch auf die geäußerte Kritik übertragen. Gruß zurück

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