
Zunächst mal zu den Zombies. Das Brockhaus Lexikon, das übrigens viel cooler als Wikipedia ist, erklärt uns, dass der Begriff ‚Zombie‘ eine Kraft meint, die einen Toten wieder belebt oder den wieder belebten Toten selbst. In Horrorfilmen ist ein Zombie ein eigentlich Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat. Ein Zombie macht eigentlich nichts anderes als diejenigen, die noch keine Zombies sind, zu beißen (oder gleich ganz aufzuessen) und sie damit in ihre Zombie Clique aufzunehmen. Der erste Zombiefilm wurde bereits 1932 gedreht, doch so richtig bekannt wurden diese Monster erst durch George A. Romeros Night of the Living Dead (1968). Mit dem zweiten Teil Dawn of the Dead (1978) gelang Romero das Undenkbare: Zombies wurden Kult, so sehr, dass dieser Film 2004 sogar noch einmal neu gedreht wurde, um ihn dem heutigen Publikum quasi als Update servieren zu können. Allerdings sind solche Filme erst ab 18 Jahren freigegeben, obwohl sie eine sehr intelligente Botschaft auf sehr unappetitliche Art und Weise verbreiten: Konsum- und Gesellschaftskritik. Die Zombies selbst spiegeln den modernen Menschen wider, zugegeben, aufgrund künstlerischer Freiheit etwas verändert, im Prinzip willenlos, da man uns ja auch ständig sagt, was wir kaufen müssen, was gut (z.B. Apple) und was schlecht (z.B. kein Apple) ist.
Wieso jetzt Waldorfschule?
Lutz Bierends Tochter Paula kam auf die Idee, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Vater den Film Super 8 gesehen hat, die Handlung an eine Schule zu verlagern, eben eine Waldorfschule. Sie setzte sich hin, schrieb ohne großes Wissen über Zombiefilme (logisch, denn sie besucht die achte Klasse) ein Drehbuch und ihre Lehrerin willigte ein, dies als Schulprojekt umzusetzen (witzigerweise hat sie das Drehbuch zu dem Zeitpunkt gar nicht gelesen). Herr Bierend hat bereits seit seinen Studienzeiten mit Filmen zu tun, u.a. hatte er einen Thriller gedreht, den ihr >>hier<< auf YouTube sehen könnt und begann damit, seiner Tochter zu helfen. Die Lehrer ihrer Schule, die für die Zombies im Film als Vorbilder herhalten müssen, waren geteilter Meinung, im Großen und Ganzen jedoch akzeptierten sie das Projekt, obwohl die Vorstellung, dass Paula in einer Szene geköpft werden soll, nicht unbedingt jedermanns Humor ist. Desweiteren wurden die echten Namen der Lehrer natürlich geändert. Das nächste Hindernis waren die Eltern, die meinten, die Dreharbeiten seien genauso gruselig wie der fertige Film und die, so Herr Bierend, irrigerweise annehmen könnten, dass ihre Kinder sich nicht mit solchen Themen und Filmen auseinandersetzen. Am Ende willigten sie jedoch ein und damit ging die Idee, die während eines Abendessens entstand, in die pre-production, der Anfang von The Evil Food war gemacht.
In Sachen Make-Up stellen Zombiefilme große Ansprüche, die man allerdings mit wenig Geld sehr effektiv inszenieren kann (Stichworte: Schminkfarbe, Kunstblut, Kompressen und ein Make-Up Kleber). Ein Foto der >>Facebookseite << zeigt Paula zu Halloween, und das sieht bereits sehr überzeugend aus, für The Evil Food soll ein professioneller Visagist noch mehr Gänsehaut bei den Zuschauern erzeugen. Dies ist in Zeiten von digitalen Effektfilmen wie beispielsweise Avatar besonders erfreulich, da hier Make-Up noch einen echten Wert hat, der PC kommt nur in der post-production beim Schneiden und Vertonen zum Einsatz. Das Filmteam erhält unter anderem auch Unterstützung von Ex-Schülern der Schule. Der Beginn der Dreharbeiten ist für den Frühling 2013 geplant, sobald der Film fertig ist, wird man ihn auf YouTube kostenlos sehen können, was spätestens in den Sommerferien 2013 der Fall sein soll – wir halten euch jedenfalls auf dem Laufenden.
Nächste Seite: The Evil Food – Worum geht’s da?