Christine von Stephen KingWie erklärt sich Stephen Kings ungeheurer Erfolg? Es sind neben den eigentlichen Ideen seine Figuren und die Art, wie er langsam, schleichend, Spannung und Grauen in alltäglichen Situationen heraufbeschwört. Durchschnittliche Menschen, mit denen sich seine Leser identifizieren, geraten in außergewöhnliche Situationen. In Christine (1983) kauft der 17-Jährige Arnie Cunningham sein erstes Auto, einen Oldtimer, welches sich in ihn verliebt, ihn verändert und schließlich droht, aus Eifersucht sein Leben und das seiner Freunde zu zerstören. Friedhof der Kuscheltiere (1983) berichtet, wie eine Familie in ein anderes Haus zieht und in kurzer Zeit ihre Katze und ihren kleinen Sohn durch schreckliche Unfälle verliert. Tief traumatisiert erfahren sie von einem alten Indianerfriedhof, der Tote wiederwecken kann – allerdings sind diese Wesen nicht mehr dieselben. Sie (1987) ist die Geschichte eines erfolgreichen Schriftstellers, der im Winter in den Bergen einen Autounfall hat und von einer alleinlebenden Frau gerettet und gepflegt wird, die sich bald als sein größter Fan und als Psychopathin herausstellt. In Stark (1989) stellt der erfolglose Autor Thaddeus Beaumont fest, dass sein Pseudonym George Stark, unter dem er extrem erfolgreiche und extrem blutige Romane veröffentlicht, plötzlich zum Menschen wird und ihn töten will. In einer kleinen Stadt (1991) eröffnet ein Fremder einen Laden, in dem jeder genau das findet, was er wirklich braucht. Die erworbenen Gegenstände stürzen deren Besitzer in Wahnvorstellungen und eskalieren in Mord und Totschlag. In Das Spiel (1992) erleidet ein Ehemann während erotischer Fesselspiele in einer abgelegenen Waldhütte einen Herzinfarkt und stirbt. Seine Frau, ans Bett gefesselt, wird mit einer aussichtslosen Situation konfrontiert: Handschellen, ein massives Holzbett, ein menschenleerer Ort, ein streunender Hund, eine unheimliche Gestalt, Hunger, Kälte, Durst und die Stimmen ehemaliger Schulfreundinnen in ihrem Kopf.Das Spiel Geralds Game von Stephen King

Natürlich umfassen Kings Bücher auch reine Horrorgeschichten. Mit die bekannteste ist wohl Es (1986), in der sieben Menschen seit ihrer Kindheit gegen ein namenloses Monster ankämpfen, das Kinder tötet und das pure Böse verkörpert.

King wird immer dann am meisten gelobt, wenn er sich vom Übersinnlichen etwas entfernt. Dead Zone (1979) handelt vom Lehrer Johnny Smith, der nach einem Unfall die Zukunft voraussehen kann. Als er hellsieht, dass ein lokaler Politiker in der Zukunft als Präsident den Dritten Weltkrieg auslösen wird, steht er vor der Frage, ob er einen Mord begehen kann. Die Kurzgeschichte Herbstsonate: Die Leiche (1982 in der Novellensammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod) handelt von vier Kindern, die, am Ende ihrer Grundschulzeit, einmal eine echte Leiche sehen wollen und einen vermissten Jungen suchen. 1983 erschien Cujo, die Geschichte eines Hundes, der, von einer Fledermaus gebissen, tollwütig wird. Große Teile des Romans werden aus seiner Perspektive erzählt und der Leser leidet mit dem Tier mit, das langsam wahnsinnig wird. Cujo bedroht eine junge Mutter mit ihrem Sohn, die mitten im Sommer auf seinem Hof eine Autopanne haben und bei brütender Hitze im Wagen eingeschlossen sind. In Dolores (1993) erzählt eine Frau in einem Polizeiverhör ihre Lebensgeschichte, von ihrer schwierigen Ehe und ihrer Affäre mit ihrer Arbeitgeberin. The Green Mile (1996) berichtet von Geschehnissen im Todestrakt eines Gefängnisses und wurde überaus erfolgreich 1999 mit Tom Hanks verfilmt. In Das Mädchen (1999) nimmt King seine Leser mit auf eine Wanderung in den riesigen Wäldern von Neuengland. Die 9-jährige Trisha verliert den Anschluss an ihre ewig streitende Familie und findet sich plötzlich allein im Wald herumirrend. Die Lage spitzt sich dramatisch zu: Wespen, Hunger, Durchfall und Sümpfe bereiten große Probleme, bis sie schließlich das Gefühl hat, beobachtet und verfolgt zu werden. In Der Anschlag (2011) reist Jake Epping in die Vergangenheit zurück, um das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. 2013 Joyland von Stephen Kingerschien Joyland. >>DIE ZEIT<< lobt es als „elegische Reflexion über die erste Liebe, über Enttäuschungen und die eigene Verantwortung, die man dafür trägt oder auch nicht“.

Und als kleiner Ausblick: Ende 2013 wird >>Dr Sleep<< erscheinen, die Fortsetzung von The Shining, über die King gegenüber der Zeitung >>Die Welt<< sagt: „Die Idee hinter der Geschichte ist, zu versuchen, den Leuten mal wieder richtig Angst einzujagen. Ich sagte mir, ‚mal gucken, ob ich das noch kann'“.Doctor Sleep von Stephen King

Erfahrt auf der >>kommenden Seite<<, was im Zentrum Stephen Kings gesamter schriftstellerischer Arbeit steht.

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