Neulich meinten einige meiner Oberstufenschüler, sie hätten stellenweise Probleme, sich die Welt vorzustellen, die in einem Buch, das sie für den Unterricht lesen müssen, entworfen wird. Da erinnerte ich mich daran, dass es dazu eine Alternative gibt: der oder das (geht beides!) Comic zum Roman. Hier ein Beispiel aus Ray Bradburys Fahrenheit 451:
„Es war eine Lust, Feuer zu legen.
Es war eine eigene Lust, zu sehen, wie etwas verzehrt wurde, wie es schwarz und zu etwas anderem wurde. Das gelbe Strahlrohr in der Hand, die Mündung dieser mächtigen Schlange, die ihr giftiges Kerosin in die Welt hinaus spie, fühlte er das Blut in seinen Schläfen pochen, und seine Hände waren die eines erstaunlichen Dirigenten, der eine Symphonie des Sengens und Brennens aufführte, um die kärglichen Reste der Kulturgeschichte vollends auszutilgen. Auf dem Kopf den Helm mit dem Zeichen 451, in den Augen einen flammenden Widerschein dessen, was nun kommen sollte, knipste er das Feuerzeug an, und das Haus flog auf in eine gierige Lohe, die sich rot und gelb und schwarz in den Abendhimmel hineinfraß. Er selber war umschwirrt wie von einem Schwarm von Leuchtkäfern. Ein altes Witzwort kam ihm in den Sinn, und er hätte am liebsten eine aufgespießte Wurst in die Feuersbrunst hineingehalten, während die Bücher mit dem Flügelschlag weißer Tauben vor dem Haus den Flammentod starben. Während die Bücher in Funkenwirbel aufsprühten und von einem brandgeschwärzten Wind verweht wurden.
Montag verzog das Gesicht zu dem grimmigen Lächeln des Menschen, der vor dem sengenden Feuer zurückweichen muß.
Nach getaner Arbeit mochte es vorkommen, daß er dem Gesicht im Spiegel als dem eines Komödianten […] belustigt zuzwinkerte. Auch nachher, wenn er sich schlafen legte, spürte er jeweils im Dunkeln seine Züge noch zu dem brandigen Lächeln verkrampft. Es verließ ihn nie, dieses Lächeln, er konnte sich überhaupt nicht erinnern, es jemals abgelegt zu haben.
Er hängte den schwarzen Helm auf und rieb ihn blank, hängte den feuersicheren Rock fein säuberlich an den Haken, duschte sich üppig ab und…“
( http://www.lyrikwelt.de/gedichte/bradburyrayg1.htm )
Und hier die entsprechende Passage aus dem dazugehörigen Comic (leider nur in Englisch):
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