„Du wirst dieses Jahr nicht versetzt.“
Manche Schüler erhalten diese Nachricht am Schuljahresende.
Wie geht es den Schülern dabei? Ist es überhaupt von Nutzen, eine Klasse zu wiederholen?
Wir haben uns diesen Fragen gestellt und darüber Personen aus verschiedenen Perspektiven interviewt.

Nach den Informationen von unserer Rektorin Frau Ebinger bleiben im Schnitt jährlich 1,3 Prozent der Schüler am Staufer-Gymnasium sitzen. In diesem Schuljahr waren es 11 Schüler, die nicht versetzt wurden. Haben diese Schüler eine Zukunft auf dem Gymnasium?
Auf die Frage, ob das Wiederholen einer Klasse sinnvoll sei, antwortete uns Herr Gebhard, dass es eine sinnvolle Sache sei. Man würde nicht mehr mitgeschleppt werden und könne nochmal darüber nachdenken und sich mit dem gleichen Stoff noch einmal beschäftigen. Durch das Wiederholen einer Klasse sei es möglich, in einer anderen Situation von vorne anzufangen. Zu unserer Überraschung erzählte er uns, dass auch er schon einmal sitzengeblieben sei. In der achten Klasse, meinte er, habe er sich für andere Dinge als für den Schulstoff interessiert und in der Schule nicht mehr aufgepasst. Dadurch wurden seine Noten zu schlecht um versetzt zu werden.

Genauso wie Herr Gebhard ist auch Frau Ebinger der Meinung, dass es sinnvoll sei, zu wiederholen. Es würde wenige Empfehlungen geben, auf eine andere Schule zu wechseln, da sie meinte, dass Schüler oft ein Jahr auf Durchzug schalten, die Klasse dann wiederholen und wieder gute Noten schreiben würden. Frau Ebinger fügte außerdem noch hinzu, dass vor allem die achte Klasse wiederholt werden würde. Denn in diesem Alter merke man den Schüler an, dass sie sich in der Pubertät befänden und sich oft mehr für andere Dinge interessieren würden, als für die Schule.

Eine Schülerin äußerte sich zu diesem Thema ähnlich. Sie wiederholte die sechste Klasse. In ihrem Fall war sie in der sechsten Klasse in einer Phase, in der sie keine Lust mehr hatte, auf die Schule zu lernen. Sie kam dann nicht mehr mit dem Schulstoff mit und schrieb zu schlechte Noten. Sie meinte, nach der Halbjahresinformation war es absehbar, dass sie das Schuljahr nicht schaffen würde. Trotzdem war es am Schuljahresende ein Schock für sie. Zunächst fiel sie mehr oder weniger in ein Loch aus Enttäuschung, dass sie das Schuljahr nicht geschafft hatte, und aus Wut, dieselbe Klasse noch einmal wiederholen zu müssen. Demnach verhielt sie sich auch am Anfang in der neuen, jüngeren Klasse. Sie hatte keine Lust, in dieser Klasse zu sein und wurde zunächst von ihren neuen Mitschülern nicht wirklich wahrgenommen. Doch nach und nach verbesserte sich ihre Einstellung und sie suchte Kontakt in der Klasse. Sie hatte keine weiteren Probleme, sich zu integrieren und sie versteht sich heute noch gut mit ihren Klassenkameraden. Auch ihre Noten verbesserten sich, so dass sie die sechste Klasse und auch alle weiterführenden Klassen bis heute mit einem guten Durchschnitt abschließen konnte. Ihrer Meinung nach war das Wiederholen einer Klasse ihre zweite Chance. Sie meinte zusätzlich, dass sie ohne das Wiederholen dieser sechsten Klasse vermutlich noch heute in ihrer ursprünglichen Klassenstufe mit dem Schulstoff hinterherhängen würde und immer noch schlechte Noten schreiben würde.

Betrachtet man diese verschiedenen Meinungen, so haben Schüler auf jeden Fall eine Chance auf dem Gymnasium, auch wenn sie eine Klasse wiederholen müssen. Es hilft ihnen, wieder in den Schulstoff hineinzufinden und verbessert meist ihre Noten und ihre Einstellung. Denn es gibt viele Gründe, in der Schule eine Phase zu haben, in der man sich auf nichts mehr konzentrieren kann. Und mit der Chance des Sitzenbleibens kann man diese Phase wieder gutmachen.

Doch zuletzt ist noch zu erwähnen, dass auch die Möglichkeit einer Probeversetzung besteht. Das bedeutet, man besucht für vier Wochen die nächsthöhere Klasse und lernt in dieser Zeit den Stoff der Fächer, in denen man eine Fünf hatte, nach. Daraufhin finden eine schriftliche und eine mündliche Nachprüfung statt. Wird hier die Note Vier geschafft, wird die vorherige Fünf aus dem Zeugnis gelöscht, es wird eine Vier hineingeschrieben und der Schüler kann in der nächsthöheren Klasse bleiben. Fällt die Prüfung mit einer schlechteren Note als der Vier aus, muss der Schüler in die niedrigere Klassenstufe zurück und diese wiederholen. Dieses Schuljahr erhielten 3 Schüler eine Probeversetzung.

Was meint ihr zu diesem Thema? Eine Klasse wiederholen: sinnvoll oder nutzlos?
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