Auf die Frage, ob Jungs oder Mädchen einfach aufgrund der Tatsache, dass sie eben Jungs oder Mädchen sind, ungerecht behandelt werden, antworteten alle Jahrgangsstufen deutlich mit nein. Wenn es jedoch zu Strafen kommt, dann werden eindeutig Jungs häufiger bestraft als Mädchen. Das deckt sich mit den Aussagen Waltraud Cornelissens („[…] Jungen [werden] häufiger verhaltensauffällig“; Abenteuer Ethik 3, S. 23) und Charlotte Röhners („das soziale Verhalten, nämlich häufigere Unterrichtsstörungen durch Jungen, gilt […] als selbstverständlich.“; Abenteuer Ethik 3, S. 22).
Das Verhältnis von Jungs und Mädchen in den Klassen ist ab Jahrgangsstufe 6 zwei zu drei (2 Jungs, 3 Mädchen). Betrachtet man die Geburtenzahlen, so stellt man eine allgemeine Ausgewogenheit von Jungen und Mädchen fest (ganz genau genommen werden sogar etwas mehr Jungen als Mädchen geboren). So könnte man spekulieren, dass aufgrund der verbindlichen Grundschulempfehlung, von der alle Jahrgangsstufen bis einschließlich Klasse 6 betroffen waren, weniger Jungs auf dem Gymnasium angemeldet wurden als Mädchen.
Natürlich wollten wir auch wissen, ob die Lehrer am Staufer-Gymnasium Schülerinnen und Schüler im Unterricht unterschiedlich befragen, und erhielten ein deutliches Nein durch alle Jahrgangsstufen hinweg als Antwort, worüber wir sehr froh waren.
Ebenso deutlich fiel die Antwort auf unsere nächste Frage aus, nämlich ob fleißige, brave und lernwillige Jungs als Streber bezeichnet werden: ja! Dieses Ergebnis passt zu der Rolle, die Jungs spielen (müssen) und die im Folgenden noch beschrieben wird. Sobald ein Schüler aus dieser Rolle ausbricht, wird er negativ abgestempelt und beispielsweise als ‚Streber‘ bezeichnet. Es wäre hier interessant zu fragen, ob Schülerinnen, die sich anders als ihrer Rolle entsprechend verhalten, ebenfalls schlecht bewertet werden.

Auf der nächsten Seite: das Image von Jungs und Mädchen an unserer Schule

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