Interview mit Barbara Petersen, (damalige) stellvertretende Schülersprecherin

Im Vorfeld der Projekttage gab es bei euch ein wenig Unmut. Warum?
Barbara: Naja, ganz einfach, weil wir da nicht da waren. Wir waren ja in Berlin.

Wie findest du das diesjährige Angebot?
Barbara:Ich find’s ganz gut, was die Schüler anbieten. Was ein Problem ist, ist das ein paar Gruppen kein richtiges Programm ausgearbeitet haben. Gerade bei so Sachen wie Volleyball oder anderen Sportarten haben die nicht wirklich so’n Trainingsprogramm. Sie bieten zwar ein Projekt an, aber sie haben sich nicht wirklich überlegt, was sie da genau machen wollen. Und das ist das eigentliche Problem. Schulfremd ist da eigentlich nichts, denn die Frage ist ja, ob ich in ein Projekt gehe, dass mir Spaß macht, oder ob ich zwei Tage in der Schule hocke und die Lehrer eigentlich keine wirkliche Lust mehr haben, etwas zu machen und ich einfach sechst Stunden dasitz‘ und mich hinterher frage: „Hm, was hab ich jetzt eigentlich gemacht?“. Und ganz ehrlich, die Oberstufe kommt nicht.

Für dich persönlich, was ist der Sinn der beiden Projekttage?
Barbara: Der Sinn ist, dass man etwas Anderes ausprobieren kann. Vor allem auch mit anderen Leuten, mit denen man sonst nicht in Kontakt kommt. Auch ist es gut für die Leute, die Projekte anbieten, die Verantwortung dafür  zu übernehmen, sich zu überlegen, wie krieg‘ ich vielleicht auch kleinere Schüler beschäftigt, wie kann ich mit Leuten umgehen und wie kann ich diese beiden Tage sinnvoll gestalten.

Wie siehst du die Mitarbeit zwischen Lehrern und Schülern bei den Projekttagen? Sollten auch mehr Lehrer Projekte anbieten oder sollte das mehr den Schülern überlassen werden?
Barbara: Prinzipiell finde ich es schon gut, dass die Schüler es machen, aber dennoch könnten sich die Lehrer mehr einbringen. Am Anfang, als die Projekttage neu eingeführt wurden, waren die Lehrer stärker beteiligt als jetzt, was eigentlich ein bisschen schade ist, weil gerade die Lehrer Projekte anbieten können, zu denen die Schüler gar nicht in der Lage sind, ihnen die Erfahrung fehlt oder die Sachen noch gar nicht ausprobiert haben. Es wäre schön, wenn von den Lehrern ein wenig mehr kommen würde.

Was hältst du von einer Vorabprüfung der Projektangebote, um im Vorfeld Projekte auszusieben, die etwas sinnfrei erscheinen?
Barbara: Wir haben das auch gemacht. Wir haben uns die Vorschläge angesehen und dann auch mit den Leuten gesprochen, nicht gerade unbedingt die siebte Gruppe „Spaß im Seepark“ anzubieten.Wir haben uns schon überlegt, welche Gruppen machen Sinn, welche nicht. Wir haben uns da schon Gedanken gemacht.

Du hattest zu Beginn des Gespräches anklingen lassen, dass es im Vorfeld für euch ein paar Schwierigkeiten gab, weil ihr in Berlin wart.
Barbara: Ja, Amelie hatte alle Hände voll mit der Organisation der Projekttage zu tun. Für eine Person ist das viel zu viel Arbeit. Sie hatte das auch noch nie gemacht. Sebi und ich haben das jetzt schon zwei, drei Jahre gemacht und kennen uns da ja aus und wissen, worauf wir achten müssen und wie das abläuft. Wir waren immer zu zweit, bzw. haben uns Leute dazu geholt, was sie dann auch noch gemacht hat, aber sie stand dennoch mehr oder weniger alleine da. Herr Löw war auch ein paar Tage krank und Herr Golz hatte mit den Projekttagen auch noch nicht so viel Erfahrung. Daher würde ich sagen, da ging es etwas zu sehr drunter und drüber. Wir haben noch versucht, per E-Mail zu helfen, haben Listen hin und her geschickt, aber das war zu unübersichtlich. Ich musste noch einiges aus Berlin regeln und deswegen hat sich auch einiges nach hinten verschoben.

Was würdest du dir für die nächsten Projekttage wünschen?
Barbara: Was ich gut fände, wäre eben, wenn die Lehrer- beispielsweise die Sportlehrer – merken, dass in den Projekten etwas schief läuft oder sie merken, dass die Projektleiter nicht wirklich etwas vorbereitet haben, einen Plan-B in der Hinterhand haben. Oder sie könnten sich vom Vornherein mit Schülern zusammenschließen und gemeinsam für die Projekttage einen Trainingsplan aufstellen oder da zumindest Hilfestellung geben. Davon abgesehen wäre es auch toll, wenn die Schüler die Projekttage ernst nehmen und auch anwesend sind und dass nicht in manchen Projekten etwa 20% der Leute einfach nicht auftauchen.

Wie bewertest du den Umstand, dass an den Projekttagen relativ viel in die Hände der Schüler gegeben wird?
Barbara: Genau das finde ich super. Die Schüler bieten die Projekte an. Wenn ich jetzt beispielsweise eine Musikgruppe auf die Beine stellen will, dann suche ich die Noten aus, ich organisiere alles, die Technik und so weiter. Natürlich kann ich mich bei Fragen noch immer an die Lehrer wenden und die helfen einem dann auch, aber prinzipiell, ja, man ist schon eher auf sich allein gestellt. Ich muss es planen, ich muss es organisieren, ich muss es durchziehen. Die Betreuungslehrer sind zwar dabei, aber das reicht auch schon. Die Schüler sollen prinzipiell machen, die Lehrer nur im Notfall einspringen. Letztendlich mach ich das Projekt. Es soll ja nicht so sein, dass man im Endeffekt wieder den Lehrer vor sich sitzen hat, der einen unterrichtet, aber der Lehrer sollte es dann in Zusammenarbeit mit dem leitenden Schüler sein.

Danke, Barbara!

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