paul2Wikipedia weiß ja alles, und schlägt man dort den Begriff Grab nach, so wird dieses Wort erklärt als eine Stätte, an der verstorbene Lebewesen beerdigt sind. Dort vollzieht sich der Totenkult der Kulturen, also unsere Hochschätzung und Verehrung von Verstorbenen. Für gewöhnlich besuchen wir dafür Friedhöfe, jedoch haben Schüler nun den wohl letzten unerforschten Winkel unseres Schulgeländes für ihre Zwecke verwendet.
Dort wurde vor kurzem Paul Bobi beigesetzt. Sein Grab gibt uns Hinweise auf seinen Charakter. Paul wurde drei Jahre alt und gehörte zur Gattung der Singdrossel. Von allen Vogelzugarten ist sie die erste, die aus ihrem Winterquartier heimkehrt und uns den Frühling ankündigt. Als naher Verwandter der Amsel war Paul ein Frühaufsteher, keine Frage, dass er sich am Staufer-Gymnasium wohlfühlte. Dort wurde er wohl von anteilnehmenden Schülern nun zur letzten Ruhe gebettet. Ein Bildnis Pauls ziert den Grabstein und auf dem schlichten Holzkreuz finden wir die Inschrift: „Hier ruht ein armer unschuldiger paul3Vogel.“

Wenn man sich Gedanken darüber macht, wie Paul wohl aus dieser Welt schied, so kommen einem viele Ideen. In seinem jugendlichen Leichtsinn flog Paul zu hoch, Ikarus gleich, und wurde von den Rotoren eines Sikorsky S-65 Transporthelikopters der Bundeswehr zerfetzt, der im Anflug auf den Truppenübungsplatz war. Oder er wurde von seinen natürlichen Feinden getötet, wie beispielsweise einem Habicht oder einem Sperber. Denkbar wäre auch, dass er im Freudentaumel über die schöne Wetterlage unbedacht gegen die Scheiben der Klassenzimmer der 7c oder der 10c stieß. Oder ließ er sich gar von der Kunst inspirieren wie einst Kurt Cobain oder Vincent van Gogh und schied freiwillig aus dem Leben? Wir werden es wohl nie erfahren, doch Anteil an Pauls Schicksal nehmen wir alle.

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