Speicher voll, Akku leer
Sitze in der Schule und widme:
ein halbes Ohr meinem Lehrer,
meinem Sitznachbar die andere Hälfte
und beide Augen meinem Handy.
Tippe eine SMS,
aktualisiere meinen Status bei WhatsApp.
Verabrede ein Treffen mit einer Freundin.
Kann ich mir eh nicht merken,
schreibe schnell eine Notiz in mein Handy.
Esse Ravioli zu Mittag.
Nebenbei checke ich meine Mails auf dem Smartphone.
(Das Internet ist vielleicht langsam heute!)
Stehe im Supermarkt an der Kasse.
(Nichts geht voran, verdammt!)
Aber ich kann ja Musik hören, über den I-Pod.
Schreibe eine Nachricht über Facebook.
Dann noch eine.
Dann bin ich dran.
(Endlich!)
Abends fahre ich den PC hoch.
Surve im Netz.
Klick klick.
(Bin schwerelos!)
Nachricht von einer Freundin auf dem Handy:
„gn8 hdl“
(Kurz für: Gute Nacht. Hab dich lieb.)
Liege abends im Bett.
Kann nicht schlafen.
(Passiert ja nichts!)
Nichts zu tun.
2:00 Uhr nachts.
Bin immer noch wach.
Verfasse Nachricht an die Freundin:
„Dir auch eine gute Nacht.“
(Gesendet: 2.01 Uhr)
Manche Dinge sollten es einem schon wert sein,
ausgeschrieben zu werden.
Miriam Menzel