Vorüberlegungen

Als Lehrer schleppe ich in meiner Tasche – nein, ich habe ja nicht mal eine Tasche – in meinem Rucksack, von den Schulbüchern abgesehen, ziemlich viele Utensilien mit: meinen Kalender, mein Notenbuch, die Lehrbücher, Klassenarbeitsplaner, Workbooks für Englisch, manchmal zur Sicherheit auch meine eigenen Language-CDs, jeweils eine Kladde für jede Klasse mit meinen Unterrichtsentwürfen und Kopiervorlagen und sonstigen Notizen sowie in seltenen Fällen, wenn der Unterricht es erfordert, meinen Laptop, um Filme zu zeigen. Dann kommt noch die leidige Papierverschwendung hinzu: Ich schrieb meine Unterrichtsentwürfe mit WORD und druckte sie aus. Bei einem Deputat von 25 Wochenstunden druckte ich also 25 Unterrichtsentwürfe aus. Eine ansehnliche Menge. Stelle ich meinen so ausgestatteten Rucksack auf die Waage, kommt er locker auf über 12 Kilo. Musste ich an manchen Tagen meinen eigenen Laptop samt Netzstecker mitschleppen (weil auf die Schulrechner kein Verlass ist), um Filme oder Filmausschnitte zu zeigen, dann vielleicht auch noch ein oder zwei Vierfach-Schul-CD-Alben, kam ich schon locker auf über 17 Kilo.
Eines Tages brachten mich unsere Referendare auf die Idee, mir das iPad anzusehen, da es wohl für mich ein ziemlich gutes Werkzeug sein könnte. Eigentlich war ich im ersten Moment von dem Gedanken alles andere als angetan, mir etwas von Apple zuzulegen, das komplizierter und teurer ist als ein iPod, einfach deshalb, weil ich Windows-User bin und bei komplexeren Apple-Geräten Kompatibilitätsprobleme befürchtete.Dennoch las ich mich in die iPad-Welt ein und erfuhr auch von Kollegen, dass es für Lehrer ein paar sehr sinnvolle „Apps“ (kurz für applications) gibt, aber alles, was die Apps können, bekomme ich doch auch mit meinem Windowsrechner hin?
Zumindest dachte ich das, bis mir zwischen Oster- und Pfingstferien 2011 das iPhone meines Bruders in die Hände fiel. Er hatte es ausrangiert und überließ es mir freundlicher Weise zu Testzwecken. Ehrlich gesagt wusste ich anfangs nicht genau, was ich damit anfangen sollte. Okay, man kann damit telefonieren, klar, aber das Telefonieren rückt bei den Smartphones immer mehr und mehr in den Hintergrund. Erst jetzt begriff ich richtig, was der eigentliche Vorteil des iPhones und der Apps an sich sind, mit denen man die Funktionen des Gerätes beliebig und nach persönlichen Bedürfnissen für wenig bis gar kein Geld erweitern kann. Dabei reicht die Bandbreite von Kalendern bis hin zu Spielen, Nachrichten-Apps, Apps für Internetseiten, fürs Wetter, zum Kochen, sogar Schrittzähler fürs Joggen und und und. Für mich war das geradezu erschreckend neu, da ich bisher um Smartphones einen riesen Bogen gemacht habe.
Beim Recherchieren über das iPhone als Werkzeug für Lehrer und durch Hinweise von Kollegen bin ich auf eine unglaublich nützliche App gestoßen, das „TeacherTool“. Ich lud mir zuerst die kostenlose Demoversion herunter und experimentierte damit. Nach und nach ahnte ich bereits, dass mir allein diese App viel Arbeit und Papierkram ersparen würde.
Schön und gut, aber extra deswegen ein iPad holen? Reicht das iPhone denn nicht aus?
Eigentlich schon, dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt. Bloß war es um mich geschehen, als ich mir iPad-Modelle in einem Elektrowarenladen ansah. Auf einem Ipad aktivierte ich die Notizbuch-Funktion, legte es im Querformat vor mich hin und in dem Augenblick dachte ich mir, wenn ich jetzt noch problemlos auf dem Bildschirm tippen kann, dann wäre das doch noch eine Überlegung wert. Und es klappte! Im Querformat ist die virtuelle Tastatur des iPads groß genug, um problemloses Tippen zu ermöglichen, und sogar richtig schnell. Natürlich ist es ohne richtigen Tastatur-Widerstand etwas gewöhnungsbedürftig, aber das sollte sich mit der Zeit ergeben. Mein Entschluss stand fest. Ich wollte ein iPad haben und für berufliche Zwecke nutzen.

Aber welches?

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