01.12. 2016 – Kapitel 1
Sie trat an das große Fenster und beobachtete die an der Scheibe herunterlaufenden Regentropfen. Sie blickte auf die Straße und bemerkte, dass es langsam dunkel wurde. Von Gefühlen übermannt, griff sie nach dem Amulett, das um ihren Hals hing. „Ich bräuchte dich momentan so sehr, alles läuft gerade schief. Ich hab mich so auf den Ausflug mit meinen Jungs gefreut. Doch Logans Freundin war wiedermal strikt dagegen, dass er mit Levi und mir in die Berge fährt, daraufhin wollte der Rest natürlich auch mit. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl dabei, dass Amari mitkommt. Ich befürchte dass die ganze Situation, zwischen ihm und mir eskalieren könnte. Achja, du kennst ihn ja gar nicht. Du bist schon zu lange weg. Er und Ich sind schon seit einem Jahr zusammen. Ich habe das Gefühl, er verheimlicht mir etwas und verschließt sich mir gegenüber. Es ist alles so schrecklich kompliziert. Naja, es spielt keine Rolle, meine Taschen sind gepackt und morgen geht es los.“
*
Noch bevor der erste Sonnenstrahl in ihr Zimmer fiel, wachte Laura auf. Nach dem spärlichen Frühstück, das nur aus einer Tasse Kaffee bestand, schleppte sie ihre Reisetasche in den Flur. Schon hörte sie ihre Freunde vorfahren. Nun freute sie sich doch ein wenig auf die Zeit mit ihnen. Laura schloss die Haustür ab und drehte sich zur Straße. Amari lief ihr schon mit einem breiten Grinsen entgegen, das sie schon immer an ihm geliebt hatte. Sie ging ihm entgegen und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, schnell ging sie zum Wagen um die anderen zu begrüßen. Levi und Logan waren schon aus dem Auto gesprungen um Laura fast mit einer kräftigen Umarmung zu erdrücken. Die drei hatten früher schon zusammen im Sandkasten gespielt und waren unzertrennlich. Für diese liebevolle Begrüßung, kassierte Laura eifersüchtige Blicke von Adriana und Victoria, den Freundinnen der beiden Jungs. Mit einem immer schlechter werdenden Gefühl im Magen stieg sie ein und machte sich auf lange Fahrt gefasst. Auf halbem weg in die Berge fing es plötzlich an heftig zu schneien; im selben Moment drehte Logan das Radio auf und es lief „Last Christmas“: sofort kam Weihnachtsstimmung auf. Was auch kein großes Wunder war, in einer Woche war schon Heiligabend.
Als sie am Fuße des Berges ankamen und Amari seinen silbernen Van geparkt hatte, begaben sich alle sofort auf den Weg zur Gondelstation. Ihre Reisetaschen ließen sie vorerst im Wagen, nur ihre Rucksäcke und Handtaschen nahmen sie mit. Trotz der Schneesturmwarnung waren die Gondeln in betrieb. Die sechs Freunde stiegen zu einer Kleinfamilie mit Hund in eine große Gondel. Adriana ergriff als erste das Wort: „Okay Leute hört mal zu, ich habe mich informiert was wir im Hotel machen können, wollt ihr es hören?“ Da niemand gerade wirklich Lust hatte darüber nachzudenken, was sie unternehmen sollten, und lieber die geniale Aussicht genossen, antwortete ihr niemand. Adriana war sichtlich gekränkt von der Ignoranz ihrer Freunde. Beleidigt drehte sie sich zu einem der großen Fenster und bemerkte, genau wie alle anderen, dass der Schneesturm die Sicht immer zunehmender verschlechterte. Das Ruckeln der Gondel, riss jeden aus seinen Gedanken. „Scheiße, was ist das?!“, rief Levi erschrocken. Victoria klammerte sich panisch an ihn. Der Hund fing an laut zu bellen, was die Situation nicht gerade angenehmer machte. Man sah der Frau der Familie genau an, dass sie ihre Familie gerne in Sicherheit wüsste. Die Gondel schwankte immer heftiger und schmiss die Leute umher. Schlagartig gab es einen starken Ruck und die Gondel blieb stehen. Die Lichter gingen aus und es herrschte Stille. Totenstille…
02.12.2016 – Kapitel 2
Kapitel 2:
Einige Sekunden war es still, man hörte nur den Wind der gegen die Scheiben peitschte. Laura hatte bei ihren Sturz ihre Augen fest geschlossen gehabt. Sie
öffnete ihre Augen noch nicht und versuchte erst etwas zu hören. Ein Atemzug, eine Stimme oder eine Bewegung, einfach irgendetwas. Für einen kurzen Moment
hörte ihr Herz auf zu schlagen, denn sie konnte nichts und niemanden hören. Doch kurz darauf regte sich neben ihr eine Person. Eine tiefe männliche Stimme
durchdrang die erdrückende Stille: „Hat sich irgendjemand verletzt? Geht es allen gut?“ Ein Murmeln von den anderen beantwortete die Frage des Mannes.
Plötzlich kreischte Victoria auf: „Aaaah, etwas Haariges hat mein Bein gestreift!“ Eine Kinderstimme erfüllte den Raum: „Diego!“ Der Hund. Alle richteten sich
wieder auf.
Obwohl es noch nicht allzu dunkel war, schalteten die Jungs ihre Handylampen ein. Es wurde immer kälter und schnell war klar, dass sie aus der Gondel verschwinden müssten. Der einzige Weg in die Freiheit war eine kleine Klappe im Dach der Gondel. „Amari, hilf mir mal kurz nach oben. Ich versuch mich mal
draußen umzusehen.“, sagte Logan. Amari drückte Logans und sein Handy in Lauras Hände und machte eine Räuberleiter. Logan drückte die Klappe in einem
Schwung auf, und stellte überrascht fest, dass es nur noch fünf meter bis zur Gondelstation waren. Er kletterte komplett auf das Dach. Daraufhin steckte er
seinen Kopf durch die Luke und rief den Jungs zu, dass sie ihm folgen sollten. Als die Männer alle auf dem Dach angekommen waren, erklärte Logan ihnen, was
er vorhatte. Sein war Plan war es, sich die letzten paar Meter zur Gondelstation über das Drahtseil zu hangeln. Sie stimmten ihm zu und setzten seinen Plan in
die Tat um. Alle schafften es ohne weitere Vorkommnisse und kamen erschöpft bei der Plattform an. Allerdings waren die Frauen und der Hund immer noch in
der Gondel gefangen. In einer Ecke der Station entdeckte Levi ein Häuschen. Sie begaben sich dorthin, sie erhofften sich darin Hilfe zu finden. Levi riss die
vereiste Tür auf. Doch was die vier erblickten schockte sie zutiefst. In dem Moment, indem sie den leblosen Körper erblickten, bewegte sich hinter ihnen
ein unheilvoller, großer Schatten…
03.12.2016 – Kapitel 3:
Niemand bemerkte den hinter ihnen auftauchenden Schatten. Geschockt von dem Anblick des Toten, stolperte Amari nach hinten und krachte in jemanden hinein. Vor schreckt schrie er auf, daraufhin drehte der Rest in seine Richtung. Wie aus dem Nichts stand dort ein alter Mann, sein Gesicht war zur Hälfte von einem dunkelgrauen Vollbart bedeckt. „Wer sind sie?“, hauchte Amari. Der Mann drückte sich wortlos an ihnen vorbei ins Kontrollhäuschen. Den Toten beachtete er nicht weiter. Logans Stimme bebte vor Angst als er sagte: „Hey was machen sie da?“ Wieder antwortete der mysteriöse Alte nicht, hektisch begann er wahllos Knöpfe zu drücken und zog an einem Hebel an der Wand. Plötzlich gingen die Lichter überall in der Gondelstation wieder an. Die Gondel mit den Frauen setzte sich endlich wieder in Bewegung. Herr Nebiru, der Vater der Familie, rannte voller Freude auf die Gondel zu und schloss nachdem sich die Türen geöffnet hatten, seine Familie in die Arme. Levi kam angerannt, er rief den Personen an der Gondel entgegen: „Ehm Leute, da kommt Rauch aus dem Häuschen!“ Er hatte Recht, aus dem Kontrollhäuschen stiegen dicke schwarze Rauchschwaden auf. Ruckartig wurde die Tür des Kontrollhäuschens aufgestoßen, der alte Mann stolperte hustend heraus. „Alle auf den Boden!“, rief er mit rauchiger Stimme. Laura wusste nicht nicht wie ihr geschah, schon wurde sie von Amari zu Boden gerissen. Jeder wartete gespannt auf ein Ereignis, es wurde still. Nur noch das knistern der lodernden Flammen war zu hören. Im nächsten Augenblick gab es eine markerschütternde Explosion, das komplette Kontrollhäuschen ging noch weiter in Flamen auf. Wie das Häuschen, so verschwand auch der Tote in den Flammen…
04.12.2016 – Kapitel 4
Nach der ohrenbetäubenden Explosion halfen sich alle gegenseitig wieder auf die Beine. „Na toll, zu unserem Hotel kommen wir heute sicher nicht mehr zurück. Die Gondel fährt ohne Storm keinen Meter weit. Und dunkel wird es auch schon.“, beklagte sich Victoria. „Soll das etwa bedeuten, dass wir hier oben gefangen sind?! Wir haben nichtmal unser Gepäck!“, rief Adriana völlig fassungslos, „Wo sollen wir denn hier bitte schlafen? Und vor allem wo können wir uns aufwärmen? Wir können nicht hier in der Gondelstation bleiben!“ Logan nahm sie beruhigend in den Arm. Laura wusste dass Adriana nicht Unrecht hatte. Sie konnten unmöglich hier in der Kälte bleiben, und die Gondelstation war nicht sicher genug. Gerade auch weil sie ein kleines Kind dabei hatten, waren sie gezwungen einen warmen Ort zu finden. Ein räuspern unterbrach die
angespannte Stille, es war der unheimliche alte Mann. Seine Stimme klang als würde er jeden Tag mindestens fünf Schachtel Zigaretten rauchen. „Ich wüsste
da einen Ort“, sagte er halb hustend. „Müssen wir ihnen jedes Wort aus der Nase ziehen oder wollen sie uns diesen Ort auch so mitteilen?“, fauchte Adriana
ihn genervt an. Der Alte sah sie mit einem düsteren Blick an. „Hier auf dem Berg gibt es eine Herberge, sie ist nicht allzu weit von hier entfernt.“, sagte er mit
einer leicht unheimlich wirkenden Stimme. „Worauf warten wir dann noch?“, rief Levi in die Gruppe, „Lasst uns direkt dorthin aufbrechen, bevor es noch stärker
anfängt zu schneien.“ Levi drehte sich zu dem alten Mann und fragte sehr vorsichtig: „Wären sie vielleicht so gütig und würden uns den Weg zur Herberge
zeigen?“ Laura war amüsiert, so vorsichtig hatte sie ihren Kumpel noch nie sprechen gehört. Der geheimnisvolle Mann zeigte mit seinem knochigen Finger
in Richtung einer großen Tür und sprach: „Wenn ihr durch diese Tür geht, dann werdet ihr einen Pfad durch den Wald auffinden, diesen müsst ihr gehen bis ihr
auf eine Kreuzung stoßt. An besagter Kreuzung müsst ihr den Weg mit dem Stein am Rand gehen, geht bloß nicht den anderen Weg.“ Er brach kurz ab und
sah Laura direkt in die Augen, sein Blick ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen. „Was passiert wenn wir den anderen Weg gehen?“, fragte sie
zögernd. „Unschöne Dinge meine Hübsche!“, antwortete der Mann ohne zu zögern. Während Laura versuchte die Gänsehaut zu unterdrücken, die sich auf
ihrer Haut bildete bei den Worten des Mannes, trat Amari hinter sie und legte seinen Arm beschützend um sie. „Lasst uns keine Zeit mehr verlieren.“, sagte
Amari. Logan und Levi stimmten ihm zu und gingen mit langsamen Schritten zur großen Tür…
05.12.2016 – Kapitel 5
Kapitel 5:
Logan machte die Tür auf und sofort stürmte Diego, der Hund an ihnen vorbei ins Freie. Er war allem Anschein nach der einzige dem das Wetter gefiel. Wie der
Mann gesagt hatte fanden sie vor der Tür einen Pfad, der sie direkt in den Wald führte. Der Pfad war schmal, dass zwei Personen schon Probleme hatten
nebeneinander zu laufen. Diego spielte im Schnee und sorgte für eine nicht mehr ganz so angespannte Stimmung. Sie liefen eine ganze Weile den Pfad
entlang. „Seid ihr euch sicher, dass wir hier noch richtig sind?“, rief Victoria den Jungs zu. „Wir können uns noch gar nicht verkaufen haben, weil es dafür bis jetzt absolut keine Möglichkeit gab!“, rief Levi zurück. Victoria antwortete Levi nicht mehr. Laura lief mit Logan an der Spitze ihrer kleinen „Karawane“. Die beiden kannten sich schon eine Ewigkeit, dies war auch der Grund dafür dass sich Levi, Logan und Laura in und auswendig kannten. Logan lief ein wenig schneller um sich mit Laura ein kleines stück vor dem Rest zu bewegen. „Warum läufst du denn auf einmal so schnell?“, keuchte Laura. „Ganz einfach, ich will mit dir reden.“, antwortete er prompt, „Was ist mit dir und Amari los? Es wirkt so als ob du Abstand gewinnen wollen würdest. Ist alles okay? Muss ich irgendwas wissen?“ Logan hatte absolut Recht, seitdem sie alle am Berg waren, hatte Laura immer nur flüchtig mit ihrem Freund gesprochen und ist ihm so gut wie immer aus dem Weg gegangen. „Es ist nichts…naja eigentlich doch. Logan, Amari verschließt sich völlig mir gegenüber und ich habe einfach seit längerem das Gefühl, dass er mir etwas verheimlicht.“, fing Laura an ihrem besten Freund zu erzählen. Dieser sah sie nachdenklich an, und sprach: „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber ich dachte es wäre nur eine Phase. Mach dir keine Sorgen. Er wird schon seine Gründe haben. Vielleicht ist es auch nur ein Missverständnis. Das wird schon wieder!“ Logan war wirklich gut im Überzeugen, doch trotzdem wurde Laura das komische Gefühl Amari gegenüber nicht los. Plötzlich näherten sich schnelle Schritte den beiden. Die Schritte kamen immer näher. „Hey! Da vorne ist ja endlich die Kreuzung, das heißt wir sind bald da!“, rief eine Stimme. Levi. Er hatte die ganze Zeit des Weges mit Diego gespielt und ihn herumrennen lassen, doch desto näher sie der Kreuzung und dem Weg, den sie nicht gehen sollten kamen, desto unruhiger wurde auch der Hund. Es sah so aus als ob er sich weigerte den Weg weiter zu gehen. Er wirkte als ob er Gefahr witterte…
06.12.2016 – Kapitel 6
Kapitel 6:
Das merkwürdige Verhalten des Hundes fiel Laura auf, denn der soeben noch glücklich herumspielende Hund hielt sich jetzt nur noch bei seinen Besitzern auf.
Er wirkte verstört, als würde ihm ein riesiges Ungeheuer gegenüber stehen. Logan war in der Zeit zu seiner Freundin gegangen. Nun quatschte Levi Laura voll. Die kleine Gruppe hatte sich in der Zwischenzeit weit verteilt auf dem Pfad zu der geheimnisvollen Pension. Am Ende der Gruppe liefen Logan und Adriana in weitem Abstand zu den anderen. „Adriana, warum verhält du dich wie eine Diva vor den Anderen?“, fragte Logan seine Freundin. „Willst du mir etwa gerade sagen dass ich eine Diva in deinen Augen bin?!“, giftete sie zurück. „Das habe ich nicht gesagt! Ich erkenne dich nur nicht mehr wieder. Du warst nie so
hochnäsig wie du dich jetzt vor den anderen gibst!“, sprach Logan bemüht in einem ruhigen Ton. Alles was er für diesen Satz von Adriana bekam, war ein
boshafter Blick. „Vor allem, was ist dein Problem mit Laura? Du weißt, dass wir uns schon ewig kennen. Also hör auf so eine Schlange zu ihr zu sein!“, er versuchte ruhig zu bleiben, doch innerlich kochte er vor Wut. „Laura! Sie ist doch nur da um mich zu provozieren! Sie macht mir diesen ganzen Ausflug kaputt! Ich hasse sie!“, schrie Adriana ihrem Freund ins Gesicht, „Du bist nur auf ihrer Seite! Du willst ihr doch nur schöne Augen machen! Ganz im Ernst Logan, ich weiß nicht ob ich es länger aushalte!“ Logan wusste, dass seine Freundin gerne übertreibt, doch dieses Mal ging es schlichtweg zu weit. „Adriana, du weißt
genau dass es nicht wahr ist. Aber wenn du sowas von mir denkst, dann weiß ich nicht ob es noch gut ist mit dir zusammen zu sein. Ich liebe die alte Adriana,
doch das was du geworden bist ist unfassbar.“, mit diesen Worten lies Logan seine Freundin im Wald stehen und rannte zu den anderen. Adriana stand
geschockt im Wald. Tränen flossen über ihre Wangen. Sie rannte den Pfad entlang, um ihren Freund einzuholen, doch der Schneesturm, der immer heftiger
wurde, versperrte ihre Sicht. Irgendwann kam sie bei einer Kreuzung an und blieb stehen. „Scheiße, wo soll ich lang? Hat der Mann nicht irgendwas von
wegen nicht den Weg mit dem Stein entlang gehen?“, überlegte sie laut. Sie war sich sicher den richtigen Weg genommen zu haben. Der Weg den Adriana
vorsichtig lang tappte, wurde immer abschüssiger und neben ihr offenbarten sich tiefe Schluchten. Als sie direkt vor einer Steinwand stand, bemerkte sie dass sie
den falschen Weg genommen hatte. Ein lautes knacken durchbrach ihre Gedanken. Angsterfüllt drehte sie sich um und blickte direkt in die Augen einer
Gestalt. Adriana holte tief Luft um loszuschreien, doch dazu kam sie nicht mehr…
07.12.2016 – Kapitel 7
Levi und Laura verschränkten ihre Arme vorm Gesicht, damit sie wenigstens etwas im dichten Schneesturm erkannten. Die Freunde und die Familie war nun bestimmt schon eine Stunde auf dem Weg von der Gondelstation zur Herberge. Langsam verloren sie nach und nach die Hoffnung überhaupt noch an einer Hütte anzukommen. „Sind wir bald da?“, rief Victoria zu ihren Freunden.
„Eigentlich sollten wir längst an der Hütte sein! Bestimmt hat uns der alte Knacker nur so zum Vergnügen in den Wald geschickt!“, rief Amari ihr zu. Sie liefen weiter den schmalen Pfad entlang, ohne zu bemerken, dass Adriana verschwunden war. Laura lief immer weiter und weiter bis sie auf eine große Lichtung trat. In der Mitte dieser Lichtung stand ein großes Anwesen. Sie waren
da. Endlich hatte es auch der Rest der Gruppe auf die Lichtung geschafft. Laura ließ ihren Blick über den Rest der Gruppe gleiten. „Wo ist Adriana?“, sagte sie
erschreckt. Logan blickte suchend umher. „Scheiße! Ich hätte mit ihr nicht streiten sollen. Wer weiß was passiert ist!“, rief er panisch. Er rannte alleine los, zurück in den Wald. Er versuchte seine immer größer werdende Angst zu unterdrücken. „ADRIANA?!“, schrie er in den Wald hinein. Nach einigen Minuten kam er an der Kreuzung an. „Ob sie wohl den falschen Weg genommen hat?“,
dachte er zu sich selbst. Logan ging vorsichtig den anderen Weg entlang. Zu seinem Glück, sah er noch verblasst Adrianas Fußspuren. Vorsichtig ging er am Rand der Schlucht, immer weiter den Spuren hinterher. Dann stand er vor einer Steinwand. Er hatte Adriana gefunden, ihr lebloser Körper lag im Schnee. „Adriana!!“, ihm liefen dicke Tränen übers Gesicht. Ein lautes Geräusch riss ihn aus seiner Trauer. Er drehte sich um und zuckte zusammen…
08.12.2016 – Kapitel 8
Logan stand total fassungslos vor seiner toten Freundin. Völlig ausser Atem, vom heftigen Heulen versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Ihm war klar, dass wenn er nicht vorher mit Adriana Schluss gemacht hätte, sie höchstwahrscheinlich noch am Leben wäre. Ein lautes Knacken ließ ihn aufschrecken, er drehte sich um und starrte in den Wald. Logan war sich sicher ein Knacken eines Astes gehört zu haben. Er ging einige Schritte auf den Wald zu und versuchte angestrengt etwas zu erkennen, doch da war nichts. Nach ein bis zwei vergeudeten Minuten, wollte sich Logan wieder zu seiner Freundin drehen. Völlig verwirrt rannte Logan zurück zu seinen Freunden um Adriana zur Pension zu bringen. Logan rannte als wäre etwas hinter ihm her. An der Kreuzung angekommen, blieb er kurz stehen. Die Fußspuren, die er und seine Freunde im Schnee hinterlassen gehabt haben, waren wie vom Erdboden verschluckt, nur seltsame größere Spuren waren zu sehen. In Logan kam der Drang nach Flucht auf. Ohne weiteres rannte er weiter den Pfad hinauf Richtung Pension. Nach ungefähr zehn Minuten war er endlich wieder auf der Lichtung, wo die Gruppe noch stand. „Logan, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen! Hast du Adriana gefunden?“, begrüßte ihn Levi. Außer Atem berichtet Logan der Gruppe was geschehen war. Jeder war von seiner Erzählung sichtlich geschockt. Amari und Herr Nebiru boten an, Adriana
mit ihm zu holen. Zu dritt machten sie sich auf den Weg zur Leiche. Nach 15 Minuten kamen sie bei dem abschüssigen Pfad zur Felswand an. Vorsichtig gingen sie weiter, Logan führte die Gruppe an. Logan konnte seinen Augen nicht trauen, Adriana war verschwunden, alles was von ihr übrig war, war ihr dunkelrotes Blut im weißem Schnee…
09.12.2016 – Kapitel 9
Amari stellte sich neben Logan. „Wo meintest du liegt ihre Leiche?“, fragte er zögerlich. „Sie…Sie war genau hier! Warum…“, stotterte Logan vor sich her. „Jungs, ich weiß nicht wie es sein kann, allerdings sollten wir uns zurück zur Pension begaben. Wir Müssen uns langsam echt aufwärmen!“, sagte Herr Nebiru. Logan war völlig ausser sich. Er wusste wie es wirkte gegenüber Amari und Herr Nebiru, es wirkte als ob Logan lügen würde. Er war am Boden zerstört, seine Gedanken drehten sich nur um Adriana, als sich die drei auf den Weg zurück machten. „Ich lüge nicht…meine Adriana…“, sagte er immer wieder zu sich selbst. Zurück beim erst der Gruppe, berichtete Amari was geschehen war. Laura konnte es nicht glauben, sie wusste dass Logan niemals lügen würde. Allerdings wollte sie nicht glauben was mit Adriana geschehen sein sollte. „Wir sollten hineingehen. Es wird immer dunkler.“, sprach Frau Nebiru. Sie hatte Recht, und das war allen klar, trotz der jüngsten Ereignisse gingen sie alle mit Ehrfürchtigen Schritten zum großen Anwesen…
10.12.2016 – Kapitel 10
Levi ging die kleine Treppe hinauf, die zu einer prachtvollen Holztür führte. Langsam öffnete er die Tür und sah hindurch. Wäre strömte ihm entgegen und
erfüllte ihn für einen kurzen Moment mit Zufriedenheit. Er ging weiter hinein und sah sich um: ein langer dunkelroter Teppich lag in der Eingangshalle auf dem von Marmorfliesen bedecktem Boden. Gegenüber der Tür am Ende der Eingangshalle lag die Rezeption, hinter dieser saß ein vornehm gekleideter
junger Mann. Die Gruppe näherte sich langsam der Rezeption, alle waren überwältigt von dieser Pracht, die sich ihnen offenbarte. An der Rezeption stand
bereits eine ältere Dame, die sich sehr aufgeregt mit dem elegant gekleideten Mann unterhielt. „Frau Hickelhaus, ich kann ihnen versichern, in unserem Hause
gibt es keine Diebe.“, sprach der Portier. „Aber meine Kette ist sehr wertvoll, ich brauche sie dringend wieder.“, antwortete die Dame und ging fort. Der Portier
schien sich etwas zu notieren, nachdem er fertig zu sein schien blickte er die Gruppe neugierig an. „Kann ich irgendetwas für sie tun?“, fragte er. Laura ergriff
das Wort: „Ja, haben sie noch ein paar Zimmer frei? Wir bräuchten eine Unterkunft für die Nacht.“ Der junge Mann musterte die Gruppe und checkte
etwas in einem großen schwarzen Buch. Danach sah er Laura wieder an und sprach: „Ich kann für sie alle ungefähr drei Zimmer bereitstellen.“ Laura wollte
gerade freudig zustimmen, doch plötzlich gingen in der ganzen Eingangshalle die Lichter aus und es wurde kalt…
11.12.2016 – Kapitel 11
Während im ganzen Hotel Stromausfall zu sein schien, saß der Portier seelenruhig hinter seinem Tisch und zündete eine Kerze an. „Gewöhnen sie sich
daran, das passiert hier öfters.“, murmelte der Gruppe entgegen. Laura hingegen war überhaupt nicht ruhig, im Gegenteil sie wurde immer unruhiger.
„Ist alles okay bei dir?“, flüsterte Amari ihr zu. „Ja…ich habe nur ein ungutes Gefühl gerade.“, hauchte sie ihm zu. Zugegeben, es war wirklich komisch. In der
ganzen Pension schien es keinen Strom zu geben und der Portier schien sich kaum dafür zu interessieren. Nach einigen Sekunden stand der junge Mann auf,
griff nach seiner Kerze und wandte sich an die Gruppe: „Die für euch bereitgestellten Zimmer befinden sich im ersten Stock, bitte folgen sie mir!“ Alle
liefen ihm hinterher. Durch die wunderschöne Eingangshalle zum Treppenhaus. Levi musste sich ein schmunzeln verkneifen als er das Treppenhaus sah:
Vermoderte Geländer und die Stufen sahen so aus als ob sie schon bei dem Gewicht einer Feder zusammenkrachen würden. Im Vergleich mit der
Eingangshalle, war das Treppenhaus wirklich eher traurig anzusehen…
12.12.2016 – Kapitel 12
Die Gruppe folgte dem Portier das veraltete Treppenhaus hinauf. Im ersten Stock bog er in einen langen Gang, links und rechet im Gang hingen größere Gemälde
von Landschaften und Personen. Der junge Mann blieb vor einer Holztür stehen: „Hier ist das erste Zimmer.“ Er schloss die Tür auf und alle blickten in das
Zimmer. Zwei Doppelbetten und ein großer Kleiderschrank standen darin. Eine Tür führte zum Badezimmer. Herr Nebiru räusperte sich: „Wenn niemand ein
Problem damit hat, dann würden wir gerne das Zimmer nehmen.“ Laura nickte zustimmend. Daraufhin verschwand die Familie im Raum. „Folgt mir!“, sagte der
Portier zu den verbliebenden fünf. „Der nächste Raum ist ein Zweier-Zimmer.“, fügte er hinzu. Wieder blieb er vor einer schönen alten Holztür stehen und
schloss diese auf. Direkt an der gegenüberliegenden Wand war ein schöner Türbogen der in einen weiteren Raum führte. Victoria zog ihren Freund Levi
schnell in den Raum hinein. Schnell fügte Levi hinzu: „Wir sehen uns in einer Stunde in der Eingangshalle!“ Laura lachte, doch wusste sie genau, dass es nur
noch einen Raum gab. Und diesen würde sie sich mit Amari und Logan teilen, wobei Logan nicht das Problem war. Wie zuvor schloss der Portier die nächste
Zimmertür auf und ließ die Jugendlichen eintreten. „Es ist sehr spät. Ich denke sie werden erst morgen etwas zu Essen bekommen. Ich wünsche eine
angenehme Nachtruhe.“, sagte der junge Mann immer leiser werdend. Während er die Tür schloss, wurde es kälter im Raum und Laura bekam eine Gänsehaut…
13.12.2016 – Kapitel 13
Kapitel 13:
Nachdem der Portier die Zimmertür geschlossen hatte, wandte sich Laura an die beiden Jungs: „Ich schlafe im Einzelbett.“ Amari drehte sich schlagartig um und schaute sie irritiert an. Man sah in seinem Gesicht ein Funken Wut aufglühen. „Was?! Wieso willst du ein Einzelbett? Ich dachte wir schlafen in einem Bett!?“,
rief er zu Laura. Logan drehte sich zu den beiden: „Hey Leute, ihr müsst euch doch jetzt nicht streiten!“ Laura kochte innerlich, sie wollte nicht mit Amari in
einem Bett schlafen! Er wirkte verschlossen ihr gegenüber und erzählte ihr nicht mehr viel. Laura war einfach nur genervt von ihm. „Ich denke ich kann selber
entscheiden mit wem oder ob ich alleine in einem Bett schlafe! Was mischt du dich da jetzt eigentlich ein?“, fuhr Laura Amari an. Logan merkte was Laura
vorhatte: Sie wollte mit Amari klären, worüber sie mit Logan schon geredet hatte. „Ehm ich bin dann mal im Flur..“, sagte Logan schnell und lief aus dem Zimmer. Zurück bei Laura und Amari, die beiden standen sich gegenüber und Laura starrte ihren Freund an, welcher sie genauso ansah. „Wieso bist du do komisch geworden Amari? Du bist so ein Idiot mir gegenüber! Was verheimlichst du mir?! Betrügst du mich? Sag mir verdammt nochmal was los ist!“, rief Laura. Bei dieser Aussage zuckte Amari zusammen und guckte zu Boden. Er holte tief Luft und sah Laura kurz in die Augen. „Das geht dich nichts an! Du bist diejenige, die hier komisch ist. Gib es zu, du wolltest mich von Anfang an nicht dabei haben! Du wärst lieber mit den Jungs alleine gewesen und hättest ei schönes Wochenende gehabt. Und das Adriana tot ist, ist wahrscheinlich auch deine Schuld!“, fauchte Amari zurück. „Das glaubst du also…das hätte ich nicht erwartet..“, antwortete Laura leise…
14.12.2016 – Kapitel 14
Nachdem Amari Laura gesagt hatte was er dachte, drehte Laura sich um und ging aus dem Zimmer raus. Sie stand im Flur, blickte nach links und rechts. Sie
wollte nur so weit weg wie möglich von Amari. Sie lief den langen Flur entlang bis sie im Treppenhaus ankam. „Was ist dort oben?“, sagte sie zu sich selbst. Sie
lief die vermoderten Treppen hinauf in den zweiten Stock. Völlig ausser sich von dem Streit mit ihrem Freund, beachtete sie ein Schild an der Tür nicht. Sie stieß
die Metalltür auf und stand in einem völlig weißen Gang, an dessen Ende eine weitere Metalltür lag. Laura wurde von der Neugier gepackt und näherte sich mit
langsamen Schritten der Tür. Laura wollte gerade nach der Klinke greifen als sie plötzlich von einer straken Hand nach hinten gezogen wurde. Laura schrie auf vor Angst und versuchte sich dem festen Griff zu entreißen, doch hatte sie keine Chance…
15.12.2016 – Kapitel 15
Laura fuhr der Schreck durch den ganzen Körper. Sie versuchte sich mit all ihrer Kraft von der unbekannten Hand zu lösen, doch es gelang ihr einfach nicht. Von
einem kräftigen Ruck, wurde sie umgedreht und blickte der Person direkt ins Gesicht. „Was zur Hölle treiben Sie hier oben?! Der Zutritt ist für unbefugte
strengstens Verboten!“, sagte ein dunkel gekleideter Mann. „Es, es tut mir leid, es war nicht meine Absicht!“, hauchte Laura ihm entgegen. Sie riss sich von ihm
los und stolperte zu der Metalltür, durch die sie zuvor gekommen war. Laura rannte die Treppe hinunter und stieß mit einem Mann zusammen. Der Mann,
welcher einen Stapel Blätter bei sich trug, ließ diesen fallen. „Oh, entschuldigen Sie bitte.“, rief Laura erschrocken. „Kein, kein Problem junge Dame. Warum sind
sie denn so eilig unterwegs?“, antwortete der Mann. Laura half ihm die verstreuten Blätter aufzusammeln. „Das ist eine lange Geschichte. Sie können
mich Laura nennen, man sieht sich bestimmt öfters hier in der Pension.“, sagte Laura noch völlig außer Atem. „Ich bin Herr Doktor Jurgeleit.“ Laura und Dr.
Jurgeleit hatten alle Blätter aufgesammelt und machten sich wieder auf den Weg zurück zu den Zimmern. „Hier ist mein Zimmer. Nochmals Entschuldigung, dass ich Sie angerempelt habe.“, rief sie ihrem Begleiter zu. „Kein Problem Kleines, Gute Nacht.“, antwortete Herr Jurgeleit…
16.12.2016 – Kapitel 16
Laura ging nach ihrer Begegnung mit Doktor Jurgeleit zurück zu Amari und Logan ins Zimmer. Amari hatte sich in das Einzelbett gelegt und Logan lag im
Doppelbett. Es machte Laura nichts aus mit ihm ein Bett zu teilen, die beiden kannten sich seit dem Kindergarten. Laura zog ihren Schlafanzug an und kroch zu
Logan ins Bett. „Laura?“, murmelte er. „Ja, es ist alles gut, schlaf weiter“, antwortete sie. „Glaubst du es war mein Fehler, dass Adriana gestorben ist?“,flüsterte Logan so leise, dass Laura Probleme hatte ihn zu verstehen. „Nein, es ist nicht dein Fehler. Logan…du musst dich ausruhen! Du hast so viel durchgemacht heute. Es wird alles wieder gut!“, sagte sie zu ihm ruhig. Logan drehte sich auf die Seite und schlief weiter. Laura hatte in dieser Nacht Probleme einzuschlafen,
ihr gingen zu viele Gedanken durch den Kopf…
17.12.2016 – Kapitel 17
Am nächsten Morgen machten sich alle auf den Weg zum Frühstück. Als sie wieder in der Eingangshalle ankamen, entdeckten sie sofort ein Schild, welches
ihnen die Richtung zum Frühstück zeigte. Allen knurrte der Magen, besonders Levis Magen konnte man bis zum Nordpol hören. Ein großes Buffet offenbarte
sich den Freunden als sie den Saal betraten. Es gab alles was das Herz begehrte, viele verschiedene Sorten von Pfannkuchen, Spiegeleier, Obst, Käseplatten mit
mehr Käse als man an einem Tag essen könnte, usw. Ein großer runter Tisch stand in der seitlich des Buffets, dorthin gingen die fünf Jugendlichen. Parallel
von dem Buffet stand eine kleine Bühne mit einem Mikrofon darauf, doch das bemerkten die Freunde noch nicht. Erst nachdem ein kugelrunder Mann in rotem
Anzug und weißem Vollbart in das Mikrofon sprach, drehten sich die Jugendlichen um. „Ich wünsche Ihnen allen einen angenehmen Morgen! Wie
vielleicht einige schon bemerkt haben sind wir aufgrund des starken Schneesturms letze Nacht, völlig eingeschneit. Niemand kommt aus diesem
Hotel raus oder rein. Doch ich bitte sie nicht die Nerven zu verlieren, wir haben im Tal schon Hilfe gerufen und diese wird demnächst eintreffen und uns befreien. Und nun wünsche ich ihnen weiterhin einen guten Appetit!“, sagte der Mann und ging wieder von der Bühne. „Das war bestimmt der Hoteldirektor.“, sagte Victoria zu Laura. „Hey was machen wir denn jetzt? Wir wollten doch heute wieder abreisen.“, fragte Logan in die Runde. „Uns bleibt wohl nichts anderes
übrig als hier zu bleiben.“, antwortete Levi. „Hat jemand von euch die alte Frau von gestern gesehen? Die an der Rezeption stand als wir ankamen.“, fragte Laura. Eine Person beugte sich zu Laura ans Ohr und flüsterte: „Sie wurde seit gestern nicht mehr gesehen, wurde von ihrem Ehemann schon vermisst gemeldet. Ich habe aber gestern zwei Leute gesehen, die eine längliche Kiste nach draußen getragen haben!“ Laura drehte sich erschrocken um. Neben ihr stand: Herr Dr. Jurgeleit. „Ach sie sind es! Wollen sie sich zu uns setzen?“, lachte Laura. „Gerne!“, bedankte sich der Mann. „Denken sie der Dame ist etwas zugestoßen?“, fragte Laura neugierig. „Nein, nicht zugestoßen. Ich bin davon überzeugt, dass sie ermordet wurde!“, antwortete Herr Jurgeleit ruhig…
18.12.2016 – Kapitel 18
Viele Stunden verstrichen an diesem Tag, die Jugendlichen beschäftigten sich mit den unterschiedlichsten Dingen, die das Hotel anbot. Victoria schleppte Levi
mit zu einer Massage, Amari verkroch sich im Zimmer und Logan und Laura waren mit Dr Jurgeleit in einem Aufenthaltsraum. Sie erfuhren, dass Herr
Jurgeleit seinen Doktor in Kriminalistik gemacht hatte. Er wollte dieses Wochenende in der Pension nutzen um sich mit seiner Geliebten zu treffen, doch
dies würde jetzt wohl kaum klappen, da ja niemand in das Hotel kommen konnte. Sie erfuhren außerdem noch, dass Herr Jurgeleit beruflich Detektiv war
und mal vor Jahren bei der Polizei als Berater gearbeitet hatte. Laura durchlöcherte ihn mit Fragen, die etwas mit dem mysteriösen verschwinden von
Frau Hickelhaus zu tun hatten. „Ich bin schon etwas länger hier im Hotel als ihr und hatte oft die Möglichkeit hier alles ein wenig zu beobachten, alte
Berufskrankheit!“, fuhr Herr Jurgeleit fort, „Ihr habt sicherlich mitbekommen, das es hier des öfteren zu Stromausfällen kommt. Ich habe das seltsame Gefühl, das während der Stromausfälle irgendetwas passiert.“ Laura ließ sich mit ihrem Körper zurück in den Sessel fallen, und blickte in dem Raum umher. In einer Ecke des Raumes stand ein kleiner Junge, der Laura anstarrte. „Warum starrt mich dieser Junge so komisch an?“, fragte sie leise. „Ich glaube sein Name ist
Felicius. Beachte ihn nicht weiter, der Junge geistert hier immer durch die Pension. Er hat niemanden zu dem er gehört, denke ich.“, antwortete Herr Jurgeleit. Laura fühlte sich unwohl bei dem Gedanken von einem kleinen Jungen beobachtet zu werden. „Was haben Sie jetzt vor bezüglich ihres Verdachts?“, fragte Logan. „Ich denke es wäre interessant mal das Hotel zu besichtigen, wenn niemand da ist. Vor allem der Keller und der zweite Stock.“, fing Herr Jurgeleit
an zu erzählen. „Sie meinen Nachts?“, flüsterte Laura aufgeregt. Herr Dr. Jurgeleit nickte zufrieden. „Ich könnte aber noch Unterstützung gebrauchen.
Wollt ihr mitkommen?“, fragte er Logan und Laura. „Klar! Was glauben sie denn?“, antwortete Laura sofort. Auch Logan war begeistert von dem Plan. „Also
gut, dann treffen wir uns sobald es dunkel wird und wir gegessen haben im Treppenhaus!“, beschloss Herr Jurgeleit. Laura stimmte begeistert und zugleich
verunsichert zu. Sollten sie wirklich in diesem unheimlichen Hotel in der Nacht herumschleichen?
19.12.2016 – Kapitel 19
Wie vereinbart trafen sich Logan, Laura und Herr Dr. Jurgeleit im Treppenhaus, nachdem sie beim Abendessen anwesend waren. Jeder Gast des Hotel schien
sich in seinem Zimmer zu befinden. „Seid ihr bereit?“, fragte Herr Jurgeleit. Logan und Laura nickten zustimmend. Er gab den beiden jeweils ein Walkie-
Talkie und fügte hinzu: „Damit wir in Verbindung bleiben, wenn wir uns trennen.“ Laura dachte sie hätte sich verhört, sie sollten sich bei so einer gefährlichen
Situation trennen? Herr Jurgeleit schien Lauras überraschten Blick bemerkt und verstanden zu haben, denn er nickte verständnisvoll aber doch bestimmend.
„Wir werden uns zuerst im Erdgeschoss umsehen, wir sollten dabei sein wenn wieder etwas merkwürdiges passiert!“, sprach Herr Jurgeleit. Zusammen gingen
sie die morschen Tropen hinunter und kamen im Erdgeschoss an. Sie traten in die dunkle Eingangshalle, doch niemand war zu sehen. Sie näherten sich der
Rezeption und gingen hinter ihr in Deckung. Hinter der Rezeption in einem Hinterzimmer brannte noch Licht und man hörte eine Stimme reden. Die Person
schien sich mit einer weiteren zu unterhalten. „Ich hatte doch gesagt, er sollte noch warten! Ich denke die Gäste könnten schon verdacht schöpfen. Und da das
Hotel eingeschneit ist, wird sich die Lage bald anspannen.“, sprach einer der beiden. „Komm mal runter, es läuft doch alles gut! Niemand wird sich Gedanken
um so unwichtige Personen machen. Wichtig ist das er sich an den Plan hält.“, antwortete der andere. Herr Jurgeleit gab den Jugendlichen ein Zeichen, damit
sie sich weiterbewegen sollten. Er hatte vor einen anderen Raum zu betreten, doch plötzlich ging das Licht des Hinterraums aus. „Ach scheiße! Ich hab ihm
gesagt er soll warten! Es ist zu früh!“, rief einer der Männer. „Bleib Locker, wer wird es denn Heute?“, antwortete der andere ziemlich entspannt. „Ich bin mir
nicht sicher, aber ich glaube einer der Jugendlichen, sie haben seinen Plan ja ziemlich zerstört.“, lachte der Mann, der ein wenig misstrauisch klang. „Ah ja, die
Kleine die sein versteck gefunden hatte…“, murmelte er andere. Adriana! Aber in welches Versteck war sie gestolpert und was geschah grade? Laura konnte
nicht weiterdenken, denn im nächsten Moment hörte man aus dem ersten Stock eine panischen Schrei! Victoria! Laura rannte los, ihr war egal ob sie bemerkt
werden würde. Sie kam im ersten Stock an und sah, dass zwischenzeitlich wieder Licht brannte im Gang. Doch als sie Levis Leiche erblickte wurde ihr schlagartig
eiskalt und sie brach zusammen…
20.12.2016 – Kapitel 20
Als Laura ihre Augen wieder öffnete, lag sie in einem weichen Bett unter einer warmen Decke. „Da bist du ja endlich wieder.“, hörte Laura eine altbekannte
Stimme erleichtert rufen. Logan. Laura versuchte sich langsam im Bett aufzurichten. Sie lag in ihrem Hotelzimmer im großen Bett. Es war hell im
Zimmer. Gegenüber dem Bett saßen Logan, Amari und Victoria, die sich verheult an Amari klammerte. Sofort schossen die Erinnerungen an den vorherigen Tag in den Kopf. Das Gespräch, welches sie belauscht hatten und dann natürlich noch Levi. Levi, der ermordet wurde. „Wo ist er?“, stammelte Laura. „Weg.
Verschwunden.“, flüsterte Victoria ihr entgegen. Laura sprang aus dem Bett und lief Richtung Zimmertür. „Ich finde dich und werde dich erledigen!“, murmelte
sie vor sich her, „Logan, wie spät ist es?“ Logan sah sie irritiert an und warf einen Blick auf sein Handydisplay: „13:26 Uhr“ Laura lief den Flur entlang und steuerte geradewegs auf eine bestimmte Zimmertür zu. 162, das Zimmer von Herr Jurgeleit. Laura klopfte wie wild an seine Tür, die sich auch nach einigen
Sekunden öffnete. „Ich wusste dass du kommen würdest. Wie geht es dir?“, sprach Herr Jurgeleit. „Wir müssen ihn stoppen! Es kann so nicht weitergehen.
Ich habe schon zwei meiner Freunde verloren, ich bin nicht bereit einen weiteren zu verlieren.“, antwortete Laura selbstbewusst. Herr Jurgeleit nickte nur
bedenklich. „Wir müssen den Unbekannten auf frischer Tat ertappen. Anders schaffen wir das nie!“, äußerte Herr Jurgeleit. „Also werde ich Opfer spielen und
wenn es klappt kommen Sie und schnappen den Kerl bevor er mich tötet!“, Laura wurde bei diesem Satz immer leiser. Sie wusste, dass es nur so klappen
würde, doch die Gefahr war ihr durchaus bewusst. Sie würde die Aufmerksamkeit des Mörders auf sich ziehen. Sie würde sich auf einen Kampf gegen einen
eiskalten Killer einlassen. Gab es überhaupt Chancen für sie?
21.12.2016 – Kapitel 21
Laura versuchte den ganzen Tag über sich an den Plan zu halten. Sie rempelte die unterschiedlichsten Hotelgäste an, oder fragte irgendwelche komischen
Fragen. Einfach damit sie sich bemerkbar machte. Amari beobachtete sie bei jeden Schritt den sie machte, Laura fiel dies kaum auf. Es wurde immer später,
Laura traf in der Eingangshalle auf Herr Jurgeleit. „Und? Dich unbeliebt gemacht?“, scherzte dieser. Laura konnte nur leise darüber lachen. „Und Sie sind
sich sicher dass es einen weiteren Stromausfall geben wird?“, fragte Laura. Herr Jurgeleit nickte zustimmend. „Am besten wäre es, wenn du jetzt alleine dich
irgendwo aufhälst.“, sprach Herr Jurgeleit sehr ernst zu ihr. Laura wusste, dass es langsam Ernst werden würde. Sie durfte sich heute keinen Fehler erlauben, sonst würde sie diesen wahrscheinlich mit ihrem eigenen Leben bezahlen. Sie verabschiedete sich von Herr Jurgeleit und verzog sich in einen der
Aufenthaltsräume. Sie setzte sich in einen großen bequemen Sessel und wartete. Was Laura nicht auffiel war, dass sie nicht alleine im Raum war…
22.12.2016 – Kapitel 22
Kapitel 22:
Laura wartete in dem Sessel, es vergingen einige Minuten und schon wurde sie immer schläfriger. Ihr Kopf sackte zur Seite und für den Bruchteil einer Sekunde
nahm Laura hinter ihr eine Gestalt wahr. Sie zuckte zusammen und saß stocksteif in dem Sessel. Laura wusste, dass es der Mörder sein musste. Doch ihre
Gedanken wurden von einer sehr vertrauten Stimme unterbrochen: „Du hättest nicht mit mir spielen sollen! Von Anfang an warst du misstrauisch. Doch ich hätte nicht gedachte, dass du soweit gehen würdest. Adriana und Levi sind deinetwegen gestorben Laura. Levi, der wollte doch nur Zeit mit dir verbringen
und Adriana hat einfach nur genervt! Laura, du entscheidest ob jemand sterben muss. Dass Spiel hat begonnen, und ich bin dabei haushoch zu gewinnen.“ Laura
konnte sich nicht bewegen sie saß wie gefroren in dem Sessel. Aber diese Stimme! Laura wusste zu wem sie gehörte, doch wollte es nicht glauben. „Na?
Willst du mir etwa nicht antworten? Gut, dann werde ich den nächsten Zug tun. Verabschiede dich von ihm!“, sprach die Person leicht amüsiert weiter. Laura
sprang aus dem Sessel und lief geradeaus, der Gestalt entgegen. Doch da war absolut nichts. Sie dachte nach, was könnte der Mörder gemeint haben mit dem
nächsten Zug? „Scheiße! Logan!!“, schrie Laura. Sie nahm die Beine in die Hand und rannte quer durch das Hotel zu ihrem Zimmer. Sie stieß die Tür auf und sah
Logan in eine Blutlache auf dem Boden liegen, neben ihm kniete Amari. „Er ist tot.“, flüsterte er…
23.12.2016 – Kapitel 23
Logans Tod war ein riesiger Schock für Laura. Sie hatte nur noch eins im Kopf: Rache! Sie verbrachte den ganzen folgenden Tag alleine in ihrem Zimmer und
dachte nach. Laura versuchte sich das alles irgendwie zu erklären. Die Stunden verstrichen und es wurde allmählich dunkel. Laura stand auf und ging direkt zum
Zimmer von Herr Jurgeleit, sie klopfte. Nichts. „Wahrscheinlich ist er gerade am Essen. Dann muss ich wohl ohne ihn weitermachen.“, sagte Laura zu sich selbst.
Sie machte sich auf den Weg nach Unten. Während sie den langen Gang entlang lief, gingen plötzlich alle Lichter des Flures aus. „Stromausfall! Scheiße!“, rief
Laura entsetzt. Hinter ihr ging eine der Zimmertüren auf und langsame laute Schritte näherten sich ihr. „Ich habe keine Angst vor dir! Du würdest mir nichts
antun!“, rief sie dem Unbekannten entgegen. Laura trat immer weiter nach hinten, natürlich hatte sie Angst! Schlagartig rannte die Person Laura entgegen,
welche nun ebenfalls wortwörtlich in der Dunkelheit um ihr Leben rannte. Im Treppenhaus angekommen entschied sie sich nach oben, statt nach unten zu
rennen. Ihr Verfolger war ihr dicht auf den Fersen, Laura wusste, dass sie absolut keine Chance hatte gegen ihn. Sie wusste genau wie stark und sportlich er war.
Trotz ihres Wissens kämpfte Laura weiter um ihr Leben. Sie stoß die Metalltür auf und erinnerte sich an den langen weißen Flur und an dessen Ende ein weiterer
Raum lag. Sie sprintete der anderen Tür entgegen. Doch blieb sie stehen, als sie bemerkte, dass die Schritte hinter ihr verstummt waren. „Laauraa.“, rief eine,
Laura nur allzu bekannte, Männerstimme. „Wenn du diesen Raum betrittst wirst du Dinge sehen, die du besser nicht sehen solltest. Und, du wirst nicht mehr
lebend herauskommen!“, sprach er weiter. Laura gab innerlich auf, was hatte sie denn überhaupt noch zu verlieren? Sie öffnete mit einem Ruck die Metalltür…
FINALE
Kapitel 24:
Lauras Herz hämmerte gegen ihre Brust. Sie stand in einem großen und leeren Saal, in dessen Mitte ein Tisch aus Stein stand. Für einen kurzen Moment vergaß
sie ihren Verfolger. „Wow!“, sagte sie überwältigt. Doch lange hielt ihre Begeisterung nicht an, denn sie spürte einen Luftzug im Nacken. „Du wist doch
jetzt wohl nicht schlapp machen, oder?“, sagte der junge Mann. Laura sprang geistesgegenwärtig nach Vorne und rannte hinter den Tisch. Sie drehte sich um
und blickte in die Richtung des Mörders. „Niemand wird dir helfen können! Victoria musste leider heute von uns gehen und dein Freund Herr Jurgeleit
schläft tief und fest!“, sprach er. „Amari! Warum tust du das alles?“, rief Laura während ihr dicke Tränen die Wangen liefen. „Du fragst noch nach einer
Antwort?! DU! Du Laura bist der Grund. Levi und Logan waren einfach zu sehr interessiert an dir und Victoria hat langsam logisch geschlussfolgert und mich
gefragt, ob ich der Mörder sei. Die Antwort musste sie selbst spüren! Gut, Adriana habe ich nur getötet weil sie echt genervt hat!“, rief Amari ihr zu. Laura
konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, schließlich rief sie: „Und was willst du jetzt von mir? Ich komme nicht wieder zurück zu dir!“ Kurze Stille kehrte in
den Saal, doch dann ertönte ein lautes Lachen.„Zu mir zurück? Ich kann dich leider nicht weiter leben lassen. Du weißt zu viel! So leid es mir auch tut, das
wars Laura!“, kam von Amari als Antwort. „Ich habe keine Angst vor dem Tod, Amari. Nur zu, töte mich! Aber du musst damit leben im Knast zu verrotten.“,
Laura überkam eine Wellen von Mut und Erschöpfung. Sie ging auf Amari zu, langsam, Schritt für Schritt. Er kam genauso langsam auf Laura zu und blieb in
etwa zehn Meter Entfernung stehen. Dies tat sie ihm gleich. Mama, wenn du mich beobachten solltest, dann beschütze mich! Wir werden uns wiedersehen! Ich liebe dich! Laura schloss die Augen und verließ sich auf ihr Gehör, Amari rannte auf sie zu. Ein quietschen erklang leise. Laura wurde von etwas schweren zu Boden gerissen und öffnete ihre Augen. Amari kniete nun auf ihr und in den Händen hielt er ein langes, scharfes Messer. Ein Schatten machte sich in Lauras Augenwinkel bemerkbar und schon lag Amari bewusstlos auf ihr. Herr Jurgeleit! Er hielt Laura seine Hand entgegen und half ihr auf die Beine. „Lauf! Bevor er wieder aufwacht! Ich habe die Polizei schon verständigt, renn raus so schnell du kannst! Ich kümmere mich um unseren Freund hier“, sagte er zu ihr. Laura nickte und rannte los. Den Flur zum Treppenhaus entlang, die vermoderten Treppen hinunter und durch die prachtvolle Eingangshalle. Sie stieß die Eingangstür auf und wurde von der Polizei in Empfang genommen.
Laura schilderte Ihnen die Situation. Ihr wurde gesagt, dass sich ein Team darum kümmert und dass sie sich keine Sorgen machen sollte. Eine gefühlte Ewigkeit verging bevor das Team der Polizei zurückkehrte. Dabei hatten sie zwei Leichen. Amari und Herr Jurgeleit. Laura hatte als einzige überlebt, und doch alles verloren.
Und das auch noch an Weihnachten…
Ende