InderSchusslinieErzählungen ab 14: In der Schusslinie (Silvana Gandolfi)
„Die zertrümmerte, blutbespritzte Windschutzscheibe raste wie ein fahrender Zug auf ihn zu. Santino konnte nichts mehr sehen. Der Boden unter seinen Füßen wankte.“

Der kleine Santino, sechs Jahre alt, hat jetzt schon das Schweigegesetz der sizilianischen Mafia vollkommen verinnerlicht: Nach der Ermordung von Vater und Großvater schweigt er beharrlich zum Täter. Als er schließlich doch aussagt, muss seine Familie alles hinter sich lassen und unter neuem Namen ein neues Leben beginnen …
Lucio, elf Jahre, wird die Schatten der Vergangenheit nicht los: Noch immer ist sein Leben bestimmt von der Angst vor „denen“ in Sizilien – dabeSilvana Gandolfii muss er als ältester Mann im Haus doch stark sein! Als seine Mutter eines Tages nicht nach Hause kommt, glaubt er sofort an eine Entführung und macht sich mit seiner kleinen Schwester auf den Weg nach Sizilien. Und zunehmend quälen ihn Erinnerungen an wichtige Indizien zu dem Mord vor vielen Jahren, damals, als er noch Santino war …

„In den ersten beiden Dritteln des Buches wechseln die Kapitel zwischen der Gegenwart Lucios und den Erlebnissen des kleinen Santino ab; der Leser bekommt so einen guten Einblick in die beiden unterschiedlichen Identitäten, die der Junge in sich vereint. Die Handlung ist packend erzählt, durch die häufigen Perspektivwechsel und entsprechenden Unterbrechungen der Geschichte wird die Spannung kontinuierlich aufrecht erhalten. Obwohl die Handlung fiktiv ist, sind die Hintergründe der italienischen Mafia anschaulich und glaubhaft dargestellt; die Autorin nimmt in einem kurzen Vorwort hierzu explizit Stellung.“ (LizzyNet.de)

Erzählungen ab 12: Remember (Roland Jungbluth)

Sie kommen dich besuchen.remember
Sie sagen, sie sind deine Eltern.
Sie sagen, sie lieben dich.
Doch du hast diese Leute noch nie zuvor gesehen.

Verängstigt und orientierungslos erwacht Annabel eines Morgens in einer psychiatrischen Anstalt. Sie hat keine Ahnung, wie sie dort hingekommen ist. Und was noch schlimmer ist, sie kann sich nicht mehr an ihre Eltern erinnern. Doch sie ist nicht allein. Michael, Eric und George, drei Jungen aus ihrer Schule, teilen ihr Schicksal. Als sie dem harmlos scheinenden Hinweis einer seltsamen Patientin folgen, zieht es sie immer tiefer hinein in einen Strudel geheimnisvoller Rätsel und verstörender Ereignisse. Plötzlich finden sie sich in einer Welt wieder, die sich gegen sie gewandt hat und in der sie niemanden mehr vertrauen können – nicht einmal sich selbst. Auf der verzweifelten Suche nach Antworten und ihren Erinnerungen wandeln sie bald auf einem schmalen Pfad zwischen Realität und Wahnsinn, zwischen Himmel und Hölle, zwischen Leben und Tod. Und ihre Uhr tickt.

Lesermeinung:

„‚Remember‘ ist mal wieder so ein Buch, von dem ich sagen kann, dass es mich wirklich begeistert hat. Es war von der ersten bis zu letzten Seite durchweg spannend. Es geht gleich am Anfang mit dem Aufwachen von Anabell in der Klinik los und man ist mitten drin im Geschehen, ohne großes Vorgeplänkel.
Besonders spannend ist es, dass man eigentlich genauso anunglos ist, wie die 4 Hauptpersonen selbst sind und begleitet sie gespannt auf ihrem Weg. Deshalb will man unbedingt wissen, wie es weitergeht, daher liest sich das Buch ziemlich spannend und flüssig. Durch die Interviews nach manchen Kapiteln, bekommt man dann doch kleine Einblicke, um was es sich handeln könnte.“ (Midnighter, auf Lovelybooks.de)

Erzählungen ab 12: The Dark Lord (Jamie Thomson)

darklordGeht’s noch schlimmer? Dark Lord, der größte Weltenzerstörer des Universums – von seinem Widersacher verbannt auf den kleinen blauen Planeten namens Erde. Und das im erbärmlichen Körper eines Schülers, den alle Dirk Lloyd nennen! Keine Frage: Der dunkle Lord muss schleunigst zurück in sein fernes Reich. Dazu muss er allerdings den letzten Rest seiner magischen Kräfte aktivieren – und seine irdischen Freunde Suus und Christopher um Hilfe bitten!

„(…) genau das richtige, um vom Alltag abzuschalten, seine alten Weltenbeherrscherpläne aus dem Schubfach zu holen und mittels Dark Lords Schicksal zu überprüfen, ob sie noch umsetzbar sind.“ (DieHöragenten )

Leseprobe:

»Dirk? Dirk Lloyd, richtig? Wo sind deine Mum und dein Dad, Dirk? Bist du von einem Auto angefahren worden, mein Junge? Hast du dich verlaufen?« »Mum und Dad?« Seine Stimme überschlug sich vor Empörung. »Ich habe keine Eltern, ihr Hundesöhne – ich bin die Inkarnation des Bösen! Der Weltverbrenner! Der Finstere, um nur einige meiner Titel zu nennen! Ich bin nicht irgendein Söhnchen, ihr Schwachköpfe!« »Ich sag’s ja, immer diese Computerspiele! In diesem Alter sind sie völlig besessen von dem Zeug«, sagte Jons Sohn. »Weißt du eure Adresse, Dirk? Kannst du uns sagen, was passiert ist?« »Nicht Dirk, DARK! Und meine Adresse ist der Eiserne Turm der Verzweiflung, jenseits der Jammerebenen, in den Darklands. Ich bin nicht ›englisch‹ und ich bin nicht ›von einem Auto angefahren worden‹ … Äh, was ist überhaupt ein Auto?«

[…]

Auf einmal fühlte er sich unsagbar schwach und er seufzte resigniert. Na gut, dann eben Dirk, dachte er bei sich. Vorerst. Bis meine Kräfte zurückkehren. Dann werden sie mich mit meinem vollen Namen und Titel kennenlernen, das schwöre ich! »Also, Dirk, dann werden wir dich erst mal durchchecken «, sagte die Menschling-Frau. Sie begann, an ihm  herumzudrücken, ihn hin- und herzudrehen, seine Augenlider hochzuziehen und mit einer grellen Fackel in die Augen zu leuchten. Merkwürdig. Normalerweise wirkte grelles Lichtbei ihm wie eine Säure, die das Gehirn zerfrisst. Als würde man einem Vampir Weihwasser ins Gesicht spritzen. Aber jetzt spürte er nicht das Geringste.

[…]

Nur nichts überstürzen!, ermahnte er sich. Es würde nicht leicht sein, sich diese Welt untertan zu machen. Irgendwie hätte er sich das leichter vorgestellt. Einfach unglaublich, wie diese mickrigen Menschlinge gelernt hatten, die Kräfte der Natur ihrem Willen zu unterwerfen. Allein diese Siedlung entpuppte sich als ein riesiges Gewirr aus Stein und Eisen und es schien unvorstellbar viele dieser … wie wurden sie hier genannt … Läden zu geben. Ja, Läden, das war das Wort. Und dann diese vielen Schilder, wie tote Baumstämme ragten sie überall in den Himmel. Sie waren mit seltsamen roten oder schwarzen Zeichen bemalt, einige auch mit Zahlen. Was bedeutete das alles? Schon nach kurzer Zeit schwirrte ihm der Kopf. Auf einmal war er furchtbar erschöpft, die Augen fielen ihm zu. Er träumte davon, wie er dieser Welt schon bald seine Herrschaft aufzwingen würde.“                                                                    (www.arena.de)

Fantasy ab 14: Dustlands – Die Entführung (Moira Young)

dustlandsYoung,MoiraDurch die Wüste und über die Berge: In einer Welt nach unserer Zeit kämpft eine junge Frau um die Befreiung ihres Zwillingsbruders – und für die Freiheit eines ganzen Landes. Der erste Band eines epischen Fantasy-Abenteuers, eine Geschichte, die das Herz schneller schlagen lässt. Die 18-jährige Saba lebt sehr abgeschieden mit ihrem Vater, ihrem Zwillingsbruder Lugh und ihrer kleinen Schwester Emmi in einer extrem kargen Einöde am Silverlake – bis eines Tages vier bewaffnete Reiter auftauchen, um den Bruder zu entführen. Saba schwört, Lugh zu finden und zu befreien. Dazu muss sie ihr Zuhause verlassen, eine Wüste durchqueren und viele Gefahren überstehen. Sie wird gefangen genommen und verwundet. Auf ihrem abenteuerlichen Weg lernt sie die Welt jenseits des Silverlake kennen: Ein wüstes Land, in dem es keine Zivilisation mehr gibt, keine Bücher mehr, keine normalen Verkehrsmittel. Es wird von einem verrückten König und seinen Soldaten beherrscht, die die Bevölkerung mit einer Droge in Schach halten. In Hopetown muss Saba in der Arena kämpfen, aber sie trifft dort auch auf einen Mann, der sie liebt, und eine Truppe von Rebellinnen, die sie unterstützen. Doch kann sie ihnen wirklich trauen?

Anmerkung: Band 2 erscheint in Kürze!!!

Leseprobe:

„Es ist ein heißer Tag. So heiß und trocken, dass ich nur Staub schmeck. Die Sorte weißglühender Tag, wenn man die Erde aufreißen hören kann. Seit fast sechs Monaten haben wir jetzt keinen Tropfen Regen mehr gehabt. Sogar die Quelle, die den See speist, trocknet langsam aus. Man muss jetzt ein ganzes Stück laufen, um einen Eimer voll zu kriegen. Wenn das so weitergeht, verdient der See seinen Namen bald nicht mehr.

Silverlake – Silbersee.

Jeden Tag versucht Pa es mit einem anderen Zauberspruch. Und jeden Tag ziehen am Horizont dicke fette Regenwolken auf. Sie kriechen langsam in unsere Richtung, und unsere Herzen klopfen schneller, unsere Hoffnung wächst. Aber lange bevor sie bei uns sind, reißen sie auseinander, werden immer dünner, bis sie ganz verschwinden. Jedes Mal. Pa sagt nie was dazu. Er starrt nur hoch zum Himmel, zum wolkenlosen grausamen Himmel. Dann nimmt er die Steine oder Zweige oder was er diesmal auf der Erde ausgelegt hat und verwahrt sie bis zum nächsten Tag. Heute schiebt er den Hut aus der Stirn. Legt den Kopf in den Nacken und guckt lange hoch zum Himmel. Ich glaub, ich versuch’s mal mit einem Kreis, sagt er. Doch, ich denk, ein Kreis ist vielleicht genau das Richtige. Lugh sagt es schon seit einer ganzen Weile. Mit Pa geht es bergab. Mit jedem Tag ohne Regen scheint wieder ein Stück von Pa zu… ich schätze, verschwinden ist das beste Wort dafür.

Früher haben wir uns drauf verlassen können, dass wir einen Fisch aus dem See ziehen oder irgendein Tier aus unseren Fallen holen. Ansonsten haben wir ein bisschen was angebaut, ein bisschen was aufgestöbert, und alles in allem sind wir ganz gut zurecht gekommen. Aber seit einem Jahr reicht es einfach nicht mehr, egal was wir tun, egal wie sehr wir uns anstrengen. Nicht ohne Regen. Wir können zugucken, wie das Land stirbt, Stückchen für Stückchen.“                                                       (www.fischerverlage.de)

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