Jovi_02Am Freitag, den 21.06.2013 machte ich mich gemeinsam mit drei Freunden auf den Weg nach Stuttgart zu einem der wohl besten Open-Air-Konzerte des Jahres: JON BON JOVI auf seiner aktuellen Tour „Because We Can“. Auf dem Gelände des Cannstatter Wasen ging es gegen 17 Uhr los mit den Vor-Bands Christina Stürmer und Guano Apes, bevor gegen zwanzig vor Acht Jon Bon Jovi mit einer gigantischen Licht- und Bühnenshow und dem aktuellen Hit „That’s What The Water Made Me“ die Fans begrüßte. Das Bühnenbild glich der Front eines gigantischen Cadillacs und die drei riesigen Leinwände sorgten dafür, dass man auch in den hinteren Regionen nichts von der Performance auf der Bühne verpasste. „Show me what you got, Stuttgart!“, zeig mir was du draufhast, Stuttgart, fordert er. Als dann das Riff von „You Give Love A Bad Name“ über den Wasen dröhnt, lassen sich die Zuhörer nicht lange bitten. Dass die Gitarre diesmal nicht Richie Sambora spielt, sondern Phil X, fällt nicht weiter auf. Er musste einspringen, nachdem Sambora nach einem Streit mit seinem Chef Jon Bon Jovi bekannt gegeben hatte, dass er bis auf weiteres an keiner Zusammenarbeit mehr interessiert ist.
Der 51-jährige Jon Bon Jovi bietet in seinen zahlreichen Hits der letzten 30 Jahre eine Mischung aus Ruhelosigkeit, Durchhalteparolen und tiefgründig, teils melancholischen Texten. Egal, ob der Pianist David Bryans den Song „Runaway“ auf dem Klavier hämmert oder „It’s My Life“ das Publikum euphorisiert und wirklich jeder die Hände klatschend in den sonnigen Abendhimmel streckt – die Rockhymnen wirken trotz der Texte alles andere als melancholisch. Dies liegt nicht zuletzt am Schlagzeuger der Band, Tico Torres, der die Songs allesamt vorantreibt und bei „Keep The Faith“ zeigt, was er so alles drauf hat. Das gleichnamige Album „Keep The Faith“ war 1992 übrigens meine erste CD von Bon Jovi und es war schön zu sehen, dass die Band aus New Jersey es immer noch schafft, Jung und Alt für ihre Songs zu begeistern. Ein Highlight des Abends war dann auch, als der Gewinner der Show „DSDS Kids 2012“, der nun elfjährige Marco Kappel, von Jon Bon Jovi aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurde und dem Weltstar mit dem Song „Wanted Dead Or Alive“ buchstäblich die Show stahl.
Nach knappen drei Stunden Spielzeit ohne Pause fehlte mir persönlich noch ein Song aus meiner Jugend: den hatte sich die Band jedoch für die Zugabe aufgehoben. Bei „Livin‘ On A Prayer“ gab es sowohl für die Fans als auch für die Band kein Halten mehr. Aus 30000 Kehlen tönte der Refrain über den Platz des Cannstatter Wasens und war vermutlich noch in Nürtingen zu hören – einfach unvergesslich.Jovi_03
Etwas unverständlich war dann jedoch der recht rasche Abgang der Band nach der Zugabe, was jedoch seinen Grund in den strengen Auflagen der Stadt Stuttgart hat. Nach 22 Uhr ist der Veranstalter wohl angehalten, die Lärmbelästigung aufgrund der Anwohner gering zu halten – schade, denn ich und mit mir das Gros des Publikums hätten gerne auf die beiden Hits „Always“ und „Bed Of Roses“ gewartet. Aber auch so bleibt das Konzert in sehr guter Erinnerung und noch heute ertappe ich mich dabei, wie ich den einen oder anderen Song pfeifend auf meinen Lippen durch das Staufer-Gymnasium trage.

Björn Krüger

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