Um 6.40 h – nachdem alle Arbeiten abgeschlossen sind, ist Schülerversammlung mit den Lehrern. Meist wird die Nationalhymne gesungen und ein Gebet gesprochen. Musik, Tanz und Gesang sind wichtiger Bestandteil der afrikanischen Kultur und der Stolz auf das eigene Land ist eine Selbstverständlichkeit. Wichtige Informationen, die den Tagesablauf oder die Klassen betreffen werden mitgeteilt und schließlich jede Klasse aufgerufen, um geordnet in das Klassenzimmer zu ziehen.Im Stundenplan sind Fächer wie Englisch, Mathematik, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Biologie, Physik, Chemie, Bildende Kunst, Sport und „Zambian Language“ zu finden. Natürlich unter anderen Bedingungen als bei uns, denn viele Arbeitsgeräte fehlen. Da die Schule keine elektrischen Geräte verwendet, denn eine kontinuierliche Stromversorgung ist nicht gewährleistet, werden Abbildungen aus Büchern von Schülern an die Tafel gezeichnet. Kopien gibt es nicht. Nicht jeder Schüler hat ein Schulbuch zur Verfügung.

Die Schüler teilen sich in den Klassen die Bücher, wenn sie arbeiten. Es muss dann zu viert oder fünft zusammen gearbeitet werden. Jeder Schüler erhält von der Schule zu Schuljahresbeginn: Schulhefte, Schuluniform, Bleistift, Radiergummi, Kugelschreiber und Lineal – mehr nicht. Die Schüler müssen sauber und ordentlich mit Schuhen in der Schule erscheinen, auch für viele Familien nicht selbstverständlich. Nur sehr wenige Schüler haben außer der Bibel noch ein anderes Buch zu Hause, dafür fehlt oft das Geld – Bücher sind Luxusartikel.
Um 9.30 h wird zur Pause geläutet und die Schüler haben eine halbe Stunde Zeit, etwas zu trinken, herum zu toben oder das wenige Essen zu sich zu nehmen, das sie mitgebracht haben.
Für viele Kinder ist es Grund genug in die Schule zu gehen, dass sie dort eine warme Mahlzeit bekommen. Diese gibt es in der Mittagspause um 12.30 h. Sie wird von Eltern oder Familienangehörigen gekocht, die durch diese Tätigkeit einen Teil des Schulgeldes tilgen. Jedes Kind muss pro Quartal ein Schulgeld in Höhe von 10 Kwacha bezahlen (ca. 1.50€). Das Schuljahr beginnt im Januar und endet im Dezember, Schulferien sind im April, August und Dezember. Die dazwischen liegenden Monate sind die Schulquartale, die jeweils mit mehreren Klassenarbeiten abgeschlossen werden.
Viele Staatliche Schulen verlangen von den Familien weit mehr Schulgeld, um sich finanzieren zu können.Die Magazine Mission Academy hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht, durch ihre Lebensumstände benachteiligten Kindern Schulbildung zu ermöglichen, die sonst überhaupt keine Aussicht hätten, lesen und schreiben zu erlernen. In Sambia besteht keine Schulpflicht. Sehr viele Kinder können nicht in die Schule gehen, weil das Schulgeld nicht bezahlbar ist – schon gar nicht für mehrere Kinder. Viele Familien haben zwischen 5 und 10 Kindern. Ein Grund dafür ist die Absicherung der Eltern im Alter, aber auch die traurige Tatsache, dass viele Kinder an unbehandelten Krankheiten oder AIDS sterben. Die Zahl der HIV-Infizierten liegt in Sambia zwischen 40-50% der Gesamtbevölkerung.
Endlich 12.30 h – die Kinder strömen zur Küche, stellen sich ungeduldig in einer langen Reihe auf, um ihr Mittagessen abzuholen. Es gibt „nshima“ – gemahlene Maiskörner (schmeckt wie „polenta“) mit etwas „repo“ – das sind kleingeschnittene gedünstete Kohlblätter.

Auf dem ganzen Schulgelände verteilen sich die Kinder, suchen ein Schattenplätzchen, denn die Sonne brennt heiß von oben herunter. Währenddessen reinigen die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse die Klassenzimmer, denn es ist Schichtwechsel. Am Nachmittag werden die Klassen 1 und 2 unterrichtet, ebenso die Oberstufe 7-9.
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