
Chipata ist eine Stadt in der Eastern Province in Sambia. Nahe der Grenze zu Malawi ist es ein Ort für Durchreisende, die eine Gelegenheit zum Auftanken (im wahrsten Sinne des Wortes) bietet, bevor sie sich mit großen beladenen LKWs in die 700 km entfernte, südwestlich gelegene Landeshauptstadt Lusaka aufmachen. Für die Touristen, meist von Lusaka kommend, ist Chipata eine willkommene Haltestation auf ihrem Weg zu den Safaris in den großen Nationalparks im Norden. 360.000 Einwohner – das hört sich zunächst riesig an, doch kaum ein Haus ist mehrstöckig, außer Ministerien oder Staatlichen Institutionen und diese lassen sich an zwei Händen abzählen.
Chipata bettet sich ein in die umliegenden mit niedrigem Gebüsch bewachsenen Hügel und breitet sich an den Stadträndern immer weiter in die anschließende Ebene aus. Von weit her aus den „villages“ kommen die Menschen, um hier ihr Glück zu machen und so ist es nicht verwunderlich, dass sich alles in Richtung Stadtmitte bewegt.
Die „Magazine Mission Academy“ wird um 6.00 h von einem Schüler der Oberstufe aufgeschlossen. Den Schlüssel muss er jeden Morgen bei der Stellvertretenden Schulleiterin holen. Ein zweiter Schüler steht am Schultor und notiert die ankommenden Schüler.

Sie gehen hinein und bekommen verschiedene Aufgaben zugewiesen, wie z.B. Gebäude aufzuschließen und zu lüften, den Schulhof zu kehren und Blätter oder Müll aufzuheben, Toiletten zu reinigen und Wasser zu holen. Ältere Schüler beaufsichtigen die Jüngeren bei ihrer Putzaktion rund um das Schulgelände.

Außerdem notiert sich ein älterer Schüler die Namen der Schüler, die zu spät kommen, denn diese werden mit „Extraarbeiten“ wie Wasser holen, Feuerholz stapeln oder Toiletten reinigen daran erinnert, pünktlicher zur Schule zu kommen. Die Schüler der Oberstufe haben die Aufgabe, die Jüngeren bei den anfallenden Arbeiten anzuleiten und zu unterstützen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die 60-Liter-Eimer für Trinkwasser und Händewaschen aufzufüllen, denn es gibt keine Wasserhähne wie bei uns. Die Schule hat einen großen Tank, den sie immer wieder füllen muss.

Und bei 270 Schülern wird eine Menge an Wasser benötigt. Kaum ein Haus in diesem Wohnviertel hat einen Wasseranschluss. Im Viertel verteilt gibt es die Wasserkioske – kleine Häuschen – wo die Menschen ihr Wasser mit Gefäßen holen müssen, natürlich gegen Geld und nur zu den Öffnungszeiten. Dies nimmt im täglichen Tagesablauf der Menschen sehr viel Zeit und Organisationsarbeit ein. Viele Frauen und Kinder sind den ganzen Tag mit den häuslichen Aufgaben Wasser holen, Kochen, Putzen und Waschen beschäftigt, während der Mann versucht, Geld für den Lebensunterhalt zu erarbeiten. Die Lebensumstände der Familien sind auch mit ein Grund, warum viele Kinder nicht in die Schule, sondern zum Arbeiten geschickt werden.
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